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Aromatisch untermalter Gedankenfluss

Aromatisch untermalter Gedankenfluss
Es ist ein so schöner und stiller Morgen hier in meiner Ecke. Und wie ich da ganz aufgeräumt Schraubkännchen und Toaster fülle habe ich folgenden Gedanken. Welch' ein Fundus an Leben sind an Jahren reiche Menschen. Wie tief deren Erfahrungen in diesem Metier. Wie langweilig die Biographie mit 40 - weil das erst die Aufwärmphase ist. Ich meine damit z.B. dass das Neue - wie äusserlich revolutionär auch immer eben auch bloss gerade der Wochenstation entstiegen ist. Ja, und hier enden die Pastelltöne und leisen Glöckchen abrupt. Denn immer wenn ich bei meinen Eltern, wind- und wettergegerbtes Erdenpersonal, ein wenig an jene vielversprechende Pforte klopfe bleibt dieses Bilderbuch zu. Wollt Ihr auch gerne auf Augenhöhe solche Erlebnisse teilen mit z.B. Eueren Eltern, und wie geht/ging es Euch damit?

Kommentare

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Alemanne 23.08.2020 10:22
Ich weiss nicht ob ich deine Frage und Gedanken richtig verstehe, aber ich hatte nie Schwierigkeiten mit meinen Eltern, Großeltern deren Lebenserfahrungen auszutauschen und darüber zu sprechen. Auch mit anderen älteren Menschen, da ich viel mit diesen in meiner beruflichen Tätigkeit zusammen kam. Ebenso hat mir meine Neugier auf alles was so in der Welt passiert dazu geholfen. Ich kann manchmal jemanden ein Loch in den Bauch fragen!, 😂
 
Lucille 23.08.2020 11:07
Gutenmorgen Alemanne. Danke, das hast Du bündig und anschaulich zusammengefasst. Es ist ja gerade interessant die jeweilige Auffassung von so einem eher philosophischen Gedanken kennenzulernen. Ich glaube meiner ging in Richtung der Deutung konkreter Lebenserfahrungen die sich grundlegend ja immer wiederholen. Na so ähnlich jedenfallslachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 23.08.2020 11:21
Ich muss dir in einem Punkt widersprechen, lucille: es hängt wohl nicht in erster Linie vom Alter ab, wie reich, dicht und reflektiert ein Leben war. Es gibt alte Menschen, die eher dumpf gelebt haben und irgendwie mitgetragen wurden und die sich vor den großen Fragen verschließen. Und es gibt jüngere, die ein sehr intensives Leben hatten, mehrfach mit den großen Fragen konfrontiert wurden und sich damit auch wirklich auseinandergesetzt haben. Ich erinnere mich an einen Brieffreund, den ich vor zig Jahren hatte. Wir waren beide ca Mitte 30 und er hatte seine Frau verloren. Allein wie er diese letzte Lebensphase, in der er sie gepflegt hatte, beschrieben hat, wie er meinte, dass es trotz des Schmerzes für ihn unglaublich bereichernd war, mitzuerleben, wie im Angesicht des Todes dieser geliebte Mensch alle Hüllen des Selbstschutzes fallen ließ und ihn „bis auf den Grund ihrer Seele blicken ließ“, allein wie er darüber geschrieben hat, wie dankbar er dafür war und überhaupt nicht verbittert, hat mir damals gezeigt, wie reif man auch in jüngeren Jahren sein kann, wenn man sich auf das wirklich einlässt, was das Leben an Entwicklungsmöglichkeiten bereit hält. 
 
Lucille 23.08.2020 12:05
Gutenmorgen Aletheia. Danke. Ich sehe allerdings keinen Widerspruch, denn es ist ja keinesfalls meiner Gedanken  Absicht das Alter per se mit Würde und Weisheit zu bekränzen. Und dennoch wird auch die von Dir geschilderte Begebenheit mit den beteiligten Menschen reifen. Und wie wird dieser Mann wohl mit 70 Jahren darüber sprechen können.
 
Lucille 23.08.2020 22:02
Danke Stern. Ja, ich habe auch das Gefühl, dass da viele trennende Faktoren mitspielen. Wahrscheinlich ist das auch natürlich so eingerichtet. Es steht ja allen frei mit einer Kluft respektvoll umzugehen und zugeneigte Botschaften, um das grosse Wort zu schonen, dechiffrieren zu lernen.
 
Lucille 23.08.2020 22:10
Danke Kultur. Vielleicht verstehe ich Deine lyrischen Zeilen richtig, wenn ich bestätige, dass ich ebenfalls die wirkende Kraft in einem vorangeschrittenen, vielleicht gezeichneten Leben sehen kann. Auch wenn diese äusserlich schwinden.
 
Lucille 24.08.2020 00:32
What a difference a day makes ... hier das Ergebnis meines Montaigne'schen Selbstversuches. Lese ich eine Minute vor Tagesablauf meinen Eingangspost möchte ich den dort erwähnten Kaffee auf 'Substanzen' untersuchen. Nein, es handelt sich um amtlichen Dallmayer und er entstammt nicht einer kolumbianischen Privatrösterei. Es kann für mich also zweifelsfrei festgestellt werden, die Tonart ist abhängig von der Stimmung. Und die fluktuiert, natürlich, frei und gewaltig. Es gilt also das menschliche Element zu kalibrieren, für den generationenübergreifenden Brückenschlag. Bis dahin nehme ich die Fähre. Gutenacht.🌉
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