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NDR-Doku-Tip "Medikamente im Alter - die unterschätzte Gefahr"

NDR-Doku-Tip "Medikamente im Alter - die unterschätzte Gefahr"
Aus der YouTube-Beschreibung:

"Die Zahl der alten Menschen steigt. Und mit dem Alter auch der Medikamentenkonsum. Doch viele Tabletten helfen nicht immer viel - im Gegenteil: Denn im Alter verändert sich der Stoffwechsel. Oft haben Ärzte keinen Überblick über all die verschiedenen Medikamente, die der Patient einnimmt. Denn neben dem Hausarzt schreiben auch Fachärzte den alten Menschen fleißig Rezepte. Das kann schwere Folgen haben.


Immerhin haben Patienten, die mehr als drei Medikamente einnehmen, seit 2016 endlich einen Anspruch auf einen Medikationsplan, auf dem alle eingenommenen Tabletten notiert werden. Doch den Ärzten fehlt häufig die Zeit, sich länger mit den Wirkungen der Arzneimittel auseinander zu setzen. Da bedarf es schon des Fachwissens und der Zeit eines Geriaters, eines Arztes speziell für alte Leute.

In Krankenhäusern arbeiten zwar schon viele dieser Fachärzte, doch im ambulanten Bereich ist die Disziplin bisher wenig verbreitet. Und die Versorgung variiert je nach Bundesland. Besonders groß ist die Unterversorgung mit Geriatern in ländlichen Regionen.

Liselotte G. ist fast 80 Jahre und recht wackelig auf den Beinen. Sie lebt allein in ihrem Haus in der Nähe von Ueckermünde und nimmt zehn unterschiedliche Tabletten. Ihre größte Sorge ist, dass sie in ein Heim ziehen muss. Ihre Hausärztin Sabine Meinhold ist gleichzeitig Geriaterin und empfiehlt der alten Dame eine spezielle dreiwöchige ambulante geriatrische Reha bei ihr in der Praxis.

Dabei hat sie die Patientin unter Beobachtung und kann auch die Tabletten überprüfen. In dieser Zeit trainiert Liselotte G. mit Physio- und Ergotherapeuten, damit sie wieder fit wird und zu Hause wohnen bleiben kann. Ein besonderes Konzept, dass die Ärztin gemeinsam mit Krankenkassen entwickelt hat. Denn aufgrund des demografischen Wandels muss die Versorgung von alten Menschen neu organisiert werden.

In der Doku "Omas Pillen-Falle - Gefährliche Medikamente im Alter" begleiten wir ältere Menschen dabei, wieder fitter zu werden, sprechen mit Geriatern und fragen uns, wer uns im Alter behandelt und wie es ist, alt zu werden."


Bin heute darüber gestolpert und dachte, das ist vielleicht interessant oder relevant für die ein oder andere Person hier.

Kommentare

 
Steinbock75 14.12.2022 19:04
Danke Tinkerbell 🤗
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:14
@Steinbock: Sehr gern! 🤗
 
Thohom 14.12.2022 19:17
So ein Medikationsplan ist ne prima Sache....blöd nur, dass ich das Ding immer vergesse.

Bei aller kritischer Betrachtung darf man m.E. nicht vergessen, dass viele Menschen das hohe Alte ohne regelmäßige Medikamenteneinnahme vermutlich nicht erreicht hätten.
 
Steinbock75 14.12.2022 19:23
Mein Papa war vor ein paar Jahren in einer geriatrische Tagesklinik. Erst wollte er nicht war dann aber mit noch einem älteren Herrn der Hahn im Korb da und schon im Taxi haben sich die Damen um ihn gekümmert. 🙈 Er ist auf einmal sehr gerne hingefahren. Ick konnte gar nicht so schnell gucken wie er jeden Morgen ins Taxi verschwunden ist.😂
 
Steinbock75 14.12.2022 19:24
PS: So muss man sich als Eltern fühlen die ihre Kinder morgens abgeben.😔
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:25
@Thohom: Vieles hängt vom Einzelfall sowie dem jeweiligen Menschen und seinem medizinischen Support-Team ab. Die ein oder andere Medikation könnte man mit guter Beratung und ggf. Veränderungen des Lebensstils, der Ernährung, etc. vermutlich reduzieren oder weglassen. Einige Beispiele werden in der Dokumentation gezeigt.

Wichtig ist meiner Einschätzung nach insbesondere, dass alle behandelnden Ärzte über alle Medikamente und ggf. Nahrungsergänzungsmittel im Bilde sind und man regelmäßig Beratung einfordert. Wenn mehrere Fachrichtungen involviert sind, kann es schnell unübersichtlich werden.
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:25
Ich habe eine App, wo ich meine Medikamente eingescannt habe, auch die Dosierung und Einnahmezeiten. Werde täglich erinnert. Diese zeige ich dann auch beim Arzt vor. Das Problem sehe ich vor allem darin, dass gerade die Hausärzte keine Zeit haben, um aufzuklären oder zu prüfen. 
 
Steinbock75 14.12.2022 19:28
Ach und wegen Medikamente das mache ich ja für meinen Vater. Ab und an teste ick ihn auch. 😉
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:29
Auch reagieren Ärzte immer komisch, so meine Erfahrung, wenn man Medikamente runter setzen will oder keine nehmen möchte und nach Alternativen fragt. 
 
Thohom 14.12.2022 19:30
Verrate doch mal was zu der App, Erbse.
 
lockedj 14.12.2022 19:30
Demente Menschen vergessen das auch, weil sie nicht einmal wissen,
was sie wann einnehmen müssen, oder eben nicht, oder vlt nur in
geringerer Dosierung!
Es geht ja nicht darum, die Lebenszeit zu verlängern, sondern noch
während des Daseins, die Nebenwirkungen im Auge zu behalten,
und vor allem, den Einfluß div. Medis untereinander permanent zu
überwachen! 
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:31
@Kichererbse: Das ist in jedem Alter einer der wesentlichen Knackpunkte: Der Mangel an Zeit in Arztpraxen.
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:31
Die heißt MyTherapie. Ist kostenlos. Ich bin zufrieden. 
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:33
Ich bin gestern wieder aus der Hausarztpraxis geflüchtet, 15 Leute an der Anmeldung, alle in einem Raum. Auf meine Bemerkung hin, dass ich gerne was fragen will, aber einfach zu viele Leute zuhören können, wurde mir gesagt, ich soll es aufschreiben. Ich würde gerne wechseln, aber ich glaube, momentan ist es fast überall so. Und die "guten" Ärzte nehmen nicht mehr auf. 
 
Thohom 14.12.2022 19:36
Die App werde ich mir mal anschauen. Ich glaub, mein Medikationsplan hat keinen QR Code.😅

Mit meiner Hausärztin kommuniziere ich oft per EMail. Klappt gut, ist diskret und spart mir unnötige Wege. Das hält sich ja sowieso in Grenzen.
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:36
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Kichererbse.
Selbst massive Nebenwirkungen werden nur selten ernstgenommen, manchmal geradezu bagatellisiert, und oft wird einem dennoch "gut zugeraten", XYZ doch weiterzunehmen, weil es bei der entsprechenden Diagnose für "das Mittel der Wahl" gehalten wird.
 
Steinbock75 14.12.2022 19:37
Dann ist die Praxis doof Kichererbse. Unsere Ärzte haben alle einen Diskretionsabstand.
 
(Nutzer gelöscht) 14.12.2022 19:37
Ich denke ,dass immer noch viel zu viel Medikation verschrieben wird ,gerade für ältere Menschen , viele machen sich keine Gedanken darüber, ob alles immer auch notwendig ist, weil sie altermässig einfach oft überfordert sind und den Ärzten fehlt einfach oft die Zeit. Und wenn dann noch Fachärzte involviert sind ,wird es auch nicht unbedingt einfacher. 
 
Steinbock75 14.12.2022 19:38
Thohom hast den selber gemacht. Papa seiner hat och so einen Code.
 
Steinbock75 14.12.2022 19:39
Das Problem ist wohl eher das sich keiner dazu bereit erklärt bei seinen Eltern da mal hinzusehen. 
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:39
Thohom, aber die Medikamente. Ich mache es mit der Verpackung. 
 
Maskentanz 14.12.2022 19:39
Genau so eine App habe ich auch und ich hsda auch die behandelnden Ärzte immer aktuell und gleich noch Notfallinformationen. 

Was ich schwierig fand insbesondere bei meiner Mutter war, dass ich wohl die Vermutung hatte, dass sie die Medikamente nicht kontrolliert genommen hat, mein Vater sie aber lange Zeit "geschützt" hat. Erst nachdem sie das erste Mal mit einer Psychose in die Psychiatrie kam, die medikamenteninduziert war, durfte ich die heilige Medikamentenbox sortieren. Dass das eben so schlimm war, hat ihn dann auch erschreckt. Ab dem Zeitpunkt war ich mit zugelassen bei der Versorgung. 

Und das ist ja nicht böser Wille der Altvorderen, sondern ihnen geht es um ihre Autonomie, was ich auch sehr gut nachvollziehen kann. 

Das ist auch der Grund, dass ich persönlich seeehr für dieses vorgestellte Konzept bin. Das kann wahrscheinlich eher angenommen werden, als von uns erwachsenen Kindern angenommen werden kann. 

Zumindest hat es bei meinem Vater immer eine Rolle gespielt, wer ihm denn etwas vorschlagen dürfe. 
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:40
Ist echt blöd, wenn nicht mal an der Anmeldung einer Arztpraxis für Vertraulichkeit gesorgt ist. :/
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:44
@Maskentanz: Das klingt schlimm, dass es soweit kam.

Das schlimme ist auch, dass Ärzte oft so wenig beraten, primär verordnen, dann aber nicht die Konsequenzen tragen, wenn starke Neben- oder Wechselwirkungen auftreten. Das sind nämlich die Patienten, die mit den Folgen leben.

Klasse übrigens, wenn sich die Kinder für ihre Eltern einsetzen so wie du und @Steinbock! Das klappt leider nicht in allen Familien.
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:44
Ja, ich habe ja eh schon ein Arztphobie und bin da gestern mit ner Panikattacke raus, ohne was erledigt zu haben. 😒
 
Steinbock75 14.12.2022 19:45
Ick weiß Tinkerbell und finde das auch oft traurig. Aber ick werde später auch keinen haben.
 
KichererbseLE 14.12.2022 19:47
Ich hatte das mit meinem Nachbarn und guten Bekannten durch. Er nimmt einfach keine Medikamente. Der Pflegedienst überprüft das auch nicht. Und er will keine Unterstützung. Ich habe mit seiner behandelnden Ärztin in seinem Beisein und mit seinem Einverständnis gesprochen und da verspricht er eben immer wieder, das er ab sofort alles ändern wird. 
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:47
@Kichererbse: Oje, auch das noch. Fühl dich mal von mir lieb umarmt, falls ich darf. Ich kenne das Thema und Panikattacken auch.

Du hast es bestimmt schon mal damit versucht, in anderen Arztpraxen telephonisch zu erfragen, ob sie neue Patient*innen aufnehmen? Vielleicht gibt es ja Empfehlungen aus deinem Umfeld? So bin ich in der ein oder anderen guten Arztpraxis gelandet.
 
Tinkerbell1981 14.12.2022 19:49
@Steinbock: So geht es mir auch. Da werden wir kinderlosen Strategien entwickeln müssen, wenn es soweit ist. Falls es HL dann noch gibt, können wir uns zusammen tun. zwinkerndes Smiley
 
Steinbock75 14.12.2022 19:51
So machen wir dit. 🥳
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