Handicap Love Schriftzug

Hilf dir selbst, sonst....

Hilf dir selbst, sonst....
....hilft dir keiner?
Seit einem Jahr besuche ich regelmäßig die Treffen von zwei Selbsthilfegruppen. 
Es gibt Gruppentreffen für alle denkbaren Erkrankungen, Behinderungen und besonderen Lebenssituationen. 
Und um eine Bilanz zu ziehen: das hat mir nicht nur einen erweiterten Bekanntenkreis, sondern auch viele wertvolle  Informationen über meine Krankheit gebracht, die mir  weder Ärzte noch Therapeuten geben konnten. 
Gibt es hier User, die Erfahrungen mit SHG haben, vielleicht hat jemand sogar eine gegründet?

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 23.08.2023 13:00
Ich war heute morgen hier im mzeb Kassel 

Am 19.12.22 war ich das erste mal da - der allgemeinArzt lobte mich - Körpergewicht zu damals gleich geblieben - und wie ich auch äußerlich auf ihn wirkte - ein unterschied wie Tag und Nacht 
 
Nordlicht1961 23.08.2023 13:13
Ja, Frangipani, damit habe auch ich vielfältige Erfahrungen gemacht und weit überwiegend gute bis sehr gute. Da ging es nicht immer nur um die Erkrankung, sondern es ging um viel mehr - Gemeinschaft, liebe Menschen, ein guter Ort, Austausch, gegenseitiges Mitgefühl, Vertrautheit, man weiß umeinander uvm. Und es wurde immer viel gelacht. Leider reicht meine Zeit jetzt nicht für mehr. 
 
Steinbock75 23.08.2023 13:16
Da hast du zum Teil Recht Frangipani. Um Hilfe zu bekommen muss man schon selbst ran, von alleine kommt nix. Aber wenn man Glück hat und es richtig anstellen tut gibt's meist och jemand der dann hilft. Eine Selbsthilfegruppe kenne ick nicht noch besuche ick eine. Aber HL sehe ick schon so ein bisschen wie ne Selbsthilfegruppe und mancher User denn ick in mein private Leben gelassen habe war und ist mein Rettungsanker.🤗😘
 
Thohom 23.08.2023 13:17
Ich hab mal eine gegründet und auch geleitet.
Mein Fazit war, als ich sie wieder eingestampft hatte: Ich hatte die Arbeit und die anderen kamen dann mal zu den Treffen. Ich bezeichnete das so: SHG = Hauptsache mir wird bei meinen Problemen geholfen.
Als dann noch jemand meinte, dass ich doch bitte mal Kinoabende organisieren möge, war das für mich erledigt.
Ich habe mit vielen Mitgliedern von damals immer noch Kontakt und fahre auch auf Freizeiten der Gruppe, die sich danach in der Gegend gebildet hat.
Aktuell habe ich keine Lust auf eine SHG.
 
Junggebliebene 23.08.2023 13:33
2007 war ich in einem Forum für ausschließlich Betroffene. Das hat mir damals sehr geholfen eine sehr schwere Zeit durchzustehen und man konnte auch mit der Erstellerin telefonieren.

Ich denke schon, dass SHG-s hilfreich sein können.
 
Thohom 23.08.2023 13:42
Hilfreich sind die Gruppen bestimmt, wenn da einer ist, der die Gruppe managt.

Bei der örtlichen SHG, die für mich zuständig wäre, ist es das Problem, dass der Vorstand das nicht mehr machen möchte, nach 10 Jahren, aber es keine Nachfolge gibt.
 
Hohenpriesterin1 23.08.2023 14:24
Ich kann keine Selbsthilfegruppe gründen😭. Hab im ganzen HL nur 1 Person gefunden, die mein Dilemma hat. In Berlin gibt es oder gab es mal "Nakos", so ein Verein für Menschen mit seltenen Erkrankungen. Da war auch Asche.
 
KirreMotion 23.08.2023 14:42
Ohne entsprechende Gruppierungen hätte ich bis heute nicht herausgefunden, dass ich keine psychische sondern eine neurologische Erkrankung habe........ 
 
Drea1962 23.08.2023 15:22
Sorry Kirre, bin statt Kommentar eintragen auf Deinem Profil gelandet. 
1 x Gruppe für Alleinlebende, nie wieder.
 
(Nutzer gelöscht) 23.08.2023 15:48
Ich habe einige Selbsthilfegruppen besucht, teilweise auch nur einmal. Werde ich auch bei Gelegenheit wieder machen, möchte mich da aber nicht verpflichten. Die Gruppen sind grundsätzlich schon gut, leider haben manche Leitungen aber eine erhöhte Selbstdarstellung und hören nicht immer LGgut zu. 

Ich bin auch öfter beim überlegen eine Gruppe zu gründen oder einen Stammtisch anzuschuppsen. Dies würde aber zumindest für einige Zeit eine Selbstverpflichtung bedeuten. Ich habe so schon eiges auf dem Zettel. 
 
EinedieserSteine 23.08.2023 16:26
Ich gehöre keiner Selbsthilfegruppe an.
Inzwischen habe ich für mich herausgefunden, dass jeder auch selber etwas bewegen kann. Dann braucht es nicht unbedingt einen Vorstand.
Allerdings gibt es ein paar Kilometer weiter ein schönes Haus, wo sich sehr viele Selbsthilfegruppen treffen können.
Im Erdgeschoss steht auch einer von diesen Foodschränken.
 
KichererbseLE 23.08.2023 17:22
Ich bin auf dem Weg, den Umgang mit meiner Erkrankung zu lernen, auch auf eine Selbsthilfegruppe gestoßen. Allerdings hat mich das zusätzlich getriggert, weil ich da schon langsam aus einer Krise raus war und manche eben noch mittendrin. Ich hatte nicht die Kraft zu helfen und die Angst, dort wieder anzukommen, hat mich eher gelähmt als motiviert. 

Außerdem bin ich eher ein Einzelkämpfer und Einzelgänger. 
 
nobiKS 23.08.2023 18:11
Ich selbst bin jetzt seit über 9 Jahren in einer SHG (COPD = Lungenkrankheit).
Gelandet bin ich da auf Drängen meiner Ex-Frau, die sich durch Fortbildung über
meine Krankheit bei den Experten der Uni Facebook,Youtube und Gute Frage Net so
hoch gesteigert hatte, das sie dringend Unterstützung suchte, 
um mich in ihrem Sinne und Denken "in den Hintern zu treten zu können"
Naja, genau das Gegenteil ist passiert.
Denn in der SHG ging es dann um Fakten, Erfahrungen und Verstehen.
Denn unbedarft als Betroffener im Inet zu suchen.. ungefiltert.. oft keine gute Idee.
Im Lauf der Jahre sind wir recht gut bei Ärzten und Fach-Klinik eingebunden,
die uns mit allen Kräften unterstützen.
Und zwar so, das die Informationen auch "bei Oma Liese mit 90 Jahren" verständlich ankommen,
hochtrabendes (lateinisches) Fachgeschwätz nützt da niemanden.
Aus dem grössten Teil der Mitglieder sind inzwischen Freunde geworden,die immer in Kontakt stehen.
 
Thohom 23.08.2023 18:11
Letztes Jahr war ich mal zur Mohnblüte in Ringgau. Da waren dann auch so ein ganzer Bus voll Männer mit ein paar Frauen im Restaurant. Die waren dann auch alle "rustikal" angezogen und ich meinte zur Bedienung, ob die Landjungend da auf Ausflug ist. Nein, meinte sie, dass ist die SHG für trockene Alkoholiker, die da unterwegs ist.

Erbse, genau das ist es, was etwas für Dich sein könnte, weil man einfach in einer Gruppe ist, wo jeder ein ähnliches Problem hat. Gemeinschaft kann schon helfen, weil man in dieser Gruppe plötzlich kein Exot ist.
Eine SHG ist kein Ersatz für eine Therapie.
 
Frangipani1962 23.08.2023 18:47
Ich bin auch der Meinung, dass  SHG kein Ersatz für Behandlung, Therapie oder professionelle Beratung sind, aber vielleicht eine sinnvolle Ergänzung.
Was mir vor vielen Jahren sehr gut getan hat, war dass ich gesehen habe, wie andere Betroffene und ihre Angehörigen mit der fortschreitenden chronischen Erkrankung umgehen.
Das "ich bin nicht alleine"-Gefühl war der Grund, mir Anfang '23 wieder zwei Gruppen zu suchen. 
Zwei deshalb, weil die Gruppendynamik und die Themen ganz verschieden sind. 
Die eine Gruppe ist eher medizinisch-wissenschaftlich orientiert, hat tolle Gastreferenten.
Die Teilnehmer der anderen Gruppe sind mir mehr an's Herz gewachsen, weil viel über Einschränkungen, persönliche Lebenserfahrungen, Umgang mit der Krankheit im Alltag ect. gesprochen wird. 
Aus dieser Gruppe heraus sind auch die freundschaftlichen Kontakte entstanden. Wenn es einem nicht gut geht,  dann kümmern sich die anderen.
Beides in der Kombination ist eine große Bereicherung. 
 
KichererbseLE 23.08.2023 19:24
Thohom, das glaube ich nicht. Ich habe mich auch bei (stationären) Gruppentherapien, die meist 12 - 16 Wochen waren, zurück gezogen. Ich bin zu empathisch und kann mich nicht gut abgrenzen von den Schicksalen der Mitpatienten. Und dann kommt noch die Hilflosigkeit, wenn man sie gar nicht erreichen kann. 

Menschen fressen mich leider immer auf. 😔
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