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Bürgergeld-Erhöhung ab 2024

Bürgergeld-Erhöhung ab 2024
Hallo in die Runde,

ab kommendem Jahr wird das Bürgergeld um knapp 12% erhöht, von € 502 auf € 563 für eine alleinstehende Person.
Ein echt wichtiger Schritt nach mehreren inflationsharten Jahren und zwischenzeitlich krassen Preissteigerungen bei Strom, Gas, Heizung!

FYI: Seit langem und auch damit ist für Menschen, die in Deutschland von Transferleistungen abhängig sind, leider nur ein Leben in Armut möglich. Es bräuchte laut Sozialverbänden ca. € 725 pro Monat pro Leistungsberechtigten, um Menschen aus der Armut zu heben:

""Die Erhöhung der Regelsätze kommt angesichts der anhaltenden Inflation viel zu spät", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband stellte skeptisch fest: "Diese Regelsätze sind und bleiben Armutssätze und gehen an der Lebensrealität der Menschen vorbei." Der Paritätische Gesamtverband hatte das Bürgergeld wiederholt als nicht ausreichend kritisiert. Auch 2023 decke der Satz bei Bürgergeld, Altersgrundsicherung und bei Erwerbsminderung den Mindestbedarf nicht, heißt es im Armutsbericht des Verbandes. Dafür müsste er bei 725 Euro liegen, wie der Verband unter Berufung auf eigene Berechnungen sagt."

Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Ich hoffe, die ein oder andere fühlt sich dennoch ein wenig erleichtert angesichts dieser Neuigkeiten.

Zu diskutieren gibt es da eigentlich nix, denk ich. Ich lass mal offen und behalte mir vor, den Blog zu schließen, falls der Moderationsbedarf meine Kräfte heute übersteigt.

Kommentare

 
Tinkerbell1981 29.08.2023 15:52
Edit: Es muss natürlich "pro Leistungsberechtigtem" heißen.
 
Thohom 29.08.2023 15:57
Tinkerbell....es gibt Verbände, die sagen immer, dass es nicht genug ist.
Es gibt auch Verbände, die sagen, dass das reichen muss. Es ist also schwer damit zu argumentieren, finde ich.

Die Energiekosten sind Teil der Inflationsberechnung.😉

12% sind ein ordentlicher Schluck aus der Pulle....mal schauen, was da bei den gesetzlichen Renten kommt, denn da sind die gleichen Inflationswerte angekommen.
 
lockedj 29.08.2023 15:58
Stimmt, da gibt es nicht viel zu diskutieren.
12% ist mMn schon eine Ansage!
Wenn ich da so an vorher denke, mit monatlich 3-5 € mehr.
Damit steigen auch gleichzeitig die Sonderkonditionen bei Mehrbedarf.
 
Steinbock75 29.08.2023 16:02
Für mich persönlich ist es im jeden Fall eine gute Nachricht. Rentenerhöhung bringt mir nämlich nix da dann die Grundsicherung sinkt. 
 
lockedj 29.08.2023 16:03
Das einzige Problem an der ganzen Sache, es bleibt an den Aufstockern
hängen, weil die Grundsicherung/Bürgergeld mit der Rente/EU-Rente/EM-Rente
verrechnet wird.
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 16:05
Wie meinst du das, @locke?

In dem Szenario bleibt endlich mal auch was für Aufstocker übrig. Die sind bei den letzten Rentenerhöhungen ja leer ausgegangen, eben weil die Grundsicherungssätze (mehr oder weniger) gleich blieben bis zur Einführung des Bürgergeldes.
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 16:09
@Thohom: Naja, die Sozialverbände sind wohl näher an Betroffenen dran als Politiker*innen. Ich halte das, was dort berechnet wird, für realistischer als was die meisten Parteien so dazu sagen.

Armut ist übrigens ein großer Stressfaktor und macht Menschen nicht leistungsfähiger oder fitter.
 
Thohom 29.08.2023 16:14
Tinkerbell....ich erwähnte keine Politiker, sondern Verbände.

Ich staune nur über die Höhe. 4,39% gab es bei mir von der DRV als Erhöhung und tatsächlich satte 1% bei der Zusatzrente, die knapp ein Viertel meiner Altersversorgung ausmacht. Damit halte ich bei der aktuellen Inflation nicht mal den Status quo.
 
lockedj 29.08.2023 16:16
Tinkerbell, ich meinte damit, dass sobald jemand mehr Rente erhält,
das Bürgergeld um diesen Betrag gekürzt wird.
Vlt ist das beim Bürgergeld jetzt auch anders, ich lasse mich gerne belehren.
 
Thohom 29.08.2023 16:18
Nee, es wird da immer noch ein Versorgungs-Soll berechnet und dann schaut man, was da zugeschossen werden muss, wenn das Versorgungs-Ist nicht ausreicht.
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 16:21
@Thohom: Welche Verbände denn?

Ich mag ungern darauf rumhacken, aber: Selbst von diesen 4,39% im Juli blieb bei Menschen, die eine Rente oder EM-Rente aufstocken müssen, bislang nichts hängen. Wir haben also auch nicht den Status Quo halten können, sondern sind bislang in vielerlei Hinsicht im Regen stehen gelassen worden.

Klar, dass es trotzdem ärgerlich ist, wenn man selbst mit vermutlich guter Absicherung merkt, dass das Portemonnaie schneller leer ist.
 
(Nutzer gelöscht) 29.08.2023 16:33
Halte ich grundsätzlich aus verschiedenen Gründen für gut und ist eine Schlussfolgerung der Entwicklung. Zum Beispiel Bahn 420€ mehr im Monat und etliche weiter Bereiche mit Lohnerhöhung die ich mit für möglich gehalten habe. 

Es ist auch ein großes Förderprogramm für die Wirtschaft, da das Geld innerhalb eines Monats wieder ausgegeben wird. Das Geld darf aber nicht auf irgendeinem Schwarzmarkt ausgegeben werden. 

Arme Leute sind von der Inflation viel viel stärker betroffen.
 
Thohom 29.08.2023 16:37
Ich sag mal pauschal....Arbeitgeberverbände.

Das ist eben die Krux wenn man aufstockt, aber m.W. ändert sich das Gesamtversorgungs-Soll doch auch jährlich. Es ist nur etwas schwieriger zu vergleichen. Man kann das ja einfach mal vergleichen, wenn man den August jeden Jahres miteinander vergleicht.
 
lockedj 29.08.2023 16:45
Ich sag es mal so: es da gibt da kein Rezept, was jedem schmeckt.
Am Ende sollte im Grunde jeder soviel bekommen, dass es halt zum
Lebensunterhalt reicht.
Der Staat möchte ungerne jemanden hängen lassen, befindet sich aber
gleichzeitig in der Zwickmühle, dass manche unterstützte Leute mehr
Kohle übrig haben, als jemand der täglich seine Stunden schrubbt und
damit in die Sozialversicherung einbezahlt!


 
 
(Nutzer gelöscht) 29.08.2023 16:53
Genau das Problem habe ich auch mit der Erhöhung.
Kenne Leute, denen abzgl. der Miete und Stromkosten und allem anderen, das so anfällt, weniger bleibt als beim Bürgergeld.
Das schafft auf Dauer soziale Ungleichgewichte und wird sicher nicht bei allen gut ankommen.
Und wer wird dann mit Parolen dagegenhalten? Hoffe mal, das es nicht den ( in meinen Augen) falschen Parteien Zulauf bringt!
 
Mistrali 29.08.2023 16:57
Dass das Bürgergeld steigt, ist vollkommen in Ordnung. Würden die Renten auch vernünftig angepasst werden, gäbe es weniger von Altersarmut betroffene Bürger.
 
lockedj 29.08.2023 16:58
Genauso isses aber, leider!
 
(Nutzer gelöscht) 29.08.2023 16:58
Jeder mit Arbeit bekommt mehr als im Bezug vom Bürgergeld!! Der Mindestlohn muss gezahlt werden. 
 
Steinbock75 29.08.2023 17:03
Es ist ja schon ungerecht dass alle neue Rentner ( Erwerbsunfähigkeitsrente) anders berechnet werden als die sozusagen Bestandsrentner. Ick persönlich würde mich über diese Grundrente freuen nur hätte ick dann anderen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Vor allem müsste ick dann beim Grundsicherungsamt nicht mehr betteln. Ist für mich nämlich och erniedrigend.
 
lockedj 29.08.2023 17:06
Nö, das ist nicht ganz richtig Schunkel! 
Wer Bürgergeld bezieht, ist z. B. von der GEZ befreit, kann günstiger
mit dem ÖPNV, zahlt weniger in die KK, bekommt Miete & Umlagen, uvm..
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 17:06
@Schunkel: "Arme Leute sind von der Inflation viel viel stärker betroffen."
Auf jeden Fall. Absolute Zustimmung. Und auch diese Menschen haben ein Leben in Würde verdient.
 
Steinbock75 29.08.2023 17:07
https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/rente/85043/erwerbsminderungsrente_was_aendert_sich_ab_2024?dscc=ok
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 17:07
@Steinbock: Wir verstehen uns.
 
Steinbock75 29.08.2023 17:08
😉
 
Tinkerbell1981 29.08.2023 17:16
He Leute, mir ging es primär darum, eine für Millionen Menschen sicher positive Neuigkeit zu teilen!

Keine*r hat weniger, nur weil man den Ärmsten der Bedürftigen in Deutschland etwas mehr zuteilt.

Die anderen und zweifelsohne auch wichtigen Probleme und Fragestellungen wie die nach Inflation, Mindestlohn, "Leben in Würde für Alle" etc. werden weder kausal ausgelöst noch verschlechtert davon, dass Menschen in einer Situation wie Steinbock und ich hoffentlich etwas beruhigter schlafen können. Mitfreude hätt mich persönlich gefreut, statt die Summe der Erhöhung in Frage zu stellen. Nun gut.

Ich mach hier mal zu, weil mir heute Kraft und Energie für die naheliegende Grundsatzdebatte fehlt. Falls ihr weiterdiskutieren wollt, könnt ihr ja einen Blog dafür aufmachen.

Danke für eure Beteiligung.
 
(Nutzer gelöscht) 29.08.2023 17:18
jojo, bei den laufenden und freiwilligen Kosten liegt der große Unterschied, große Wohnung, teures Auto, Kredit für Urlaub und weiteres, dadurch entsteht der Eindruck "ich habe nicht mehr im Monat." GEZ ist wohl richtig, günstiger ÖPNV mag in manchen Kommunen möglich sein , beim 49€ Ticket werden aber die ärmsten auf Grund von negativer Schufa ausgeschlossen. (Abo Modell)
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