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Lieblingsgedichte

Lieblingsgedichte
Hallo Leute,

ich fände es schön, wenn Ihr uns hier Eure Lieblingsgedichte zeigt und kurz beschreibt, warum Ihr gerade dieses Gedicht liebt.

Ich will  mal damit anfangen:


Der Stern

Einst stand einmal ein kleiner Stern
Am blauen Himmel soweit fern.
Er fühlte sich so sehr allein
Und wollte nicht mehr traurig sein.

Die anderen Sterne ringsumher,
Die glitzerten wie Gold so sehr.
Erstrahlten hell in edlem Schein
Von einer Schönheit, sanft und rein.

Dem Sternlein war das Herz so schwer,
Die Anderen, ja, die glänzten sehr.
Und ich, ich armer kleiner Wicht,
Zum funkeln taug ich nie und nicht.

Er weinte dann, der kleine Stern
Am dunklen Himmel so weit fern,
Als plötzlich eine Stimme klingt,
Die ihm auf einmal Hoffnung bringt:

Du dummer, kleiner Sternenmann,
Was fängst Du so zu weinen an?
Sieh Dich mal an, Du bist zwar klein,
Dein Herz ist aber hell und rein!

Die Stimme, die kam aus dem Mond,
Wo ewig schon ein Männlein wohnt.
Es galt als weise, sanft und gut.
Und machte unserem Sternlein Mut.

Nun hör mal zu, mein lieber Stern
Die Antwort, liegt gar nicht fern.
Die Anderen glänzen außen sehr
Doch Du glänzt innen umso mehr.

Mach auf dein Herz, verzage nicht!
Du findest Hoffnung, Wärme, Licht
Und nur die Liebe stets gewinnt,
Wenn alle Schönheit längst verrinnt.

Von nun an stand ein kleiner Stern
Am blauen Himmel, soweit fern -
Von einer Liebe eingehüllt,
Die alle Galaxien füllt.

© Celine Rosenkind


Ich persönlich finde mich in diesem Gedicht total wieder, weil mir meine Behinderung oft die klare Sicht auf meinen Selbstwert verbaut.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 16:00
Wenn Du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Ein Lichtlein wie ein Stern so klar,
es wird Dir leuchten immer da.

Wird zeigen Dir den Weg zurück,
den Weg zu einem neuen Glück.
Drum glaub daran - verzage nie,
es geht schon weiter - irgendwie.

Und mit Willen, Kraft und Mut,
wird dann alles wieder gut
Du musst nur immer fest dran glauben
und lass Dir nur den Mut nie rauben.

Es gibt für alles einen Weg,
und sei’s auch nur ein kleiner Steg.
Es gibt nun mal nicht nur gute Zeiten,
das Leben hat auch schlechte Seiten

Doch wie bist Du stolz, wenn Du’s geschafft,
aus Sorgen und Nöten - mit eigener Kraft,
herauszukommen, was Du nie geglaubt,
da man Dich sooft schon der Hoffnung beraubt.

Doch die Hoffnung auf ein besseres Leben,
die lasse Dir bitte, niemals nehmen.
Denn wenn Du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her."
 
Eisblume50 14.08.2018 17:19
[quote]Was es ist – Gedicht von Erich Fried
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
[/quote]
Was es ist – Gedicht von Erich Friedfröhliches Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 17:24
Stufen (von H. Hesse)
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!



Dieses Gedicht wurde mir vor 20 Jahren (von einer, mir damals sehr wichtigen Person) in mein Leben getragen und spiegelt meine Lebensphilosophie wieder.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 18:45
Eugen Roth

Ein Mensch hat einen andern gern,
Er kennt ihn, vorerst, nur von fern
Und sucht, in längerm Briefewechseln
Die Sache nun dahin zu drechseln,
Dass man einander bald sich sähe
Und kennen lernte aus der Nähe.
Der Mensch, erwartend seinen Gast,
Vor Freude schnappt er über fast.
Die beiden, die in manchem Briefe
Sich zeigten voller Seelentiefe,
Sie finden nun, vereinigt häuslich,
Einander unausstehlich scheußlich.
Sie trennen bald sich, gall- und giftlich -
Und machen's seitdem wieder schriftlich.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 18:54
Schüttelreime – eine meiner Leidenschaften –
hier ein paar aus meiner Werkstatt:
 
WALKILLER
So manche haben kahle Villen ...
doch muss man deshalb Wale killen?
 
WALKOLLER
Die Wale, die an Land streben,
lockt nicht etwa das Strandleben!
 
NACHRUF
Die Zeit abgelaufen,
die Frist ausgemessen –
er hatte im Leben
viel Misst ausgefressen.
 
Es war nur nasse Pappe schlaffer
als der olle, schlappe Paffer.
 
sternchen1366 14.08.2018 19:07
Sternenglanz


In Deinen Augen das Universum.
Deine Worte an meinem Ohr.

Zaubersprüche scheint es mir,
geboren aus der Magie der Nacht.

Der volle Mond schickt sein Licht
auf die nächtlichen Wellen.

Der Schlag meines Herzens
hallt hinauf zu den Sternen.

Du bist mein Traum und meine Wirklichkeit!

(von mir)



Weil die Liebe sooo schön ist.....
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 19:32
Bewaffneter Friede

Ganz unverhofft, an einem Hügel
Sind sich begegnet Fuchs und Igel
"Halt", rief der Fuchs, "du Bösewicht",
Kennst Du des Königs Order nicht  !
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
Und weisst Du nicht, dass jeder sündigt,
der immer noch bewaffnet geht?
Im Namen seiner Majestät,
Geh her, und übergib Dein Fell!"
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Lass Dir erst Deine Zähne brechen -
dann wollen wir uns weitersprechen."
Und alsogleich macht er sich rund
schliesst seinen dichten Stachelbund-
Und trotzt getrost der ganzen Welt
Bewaffnet, doch als Friedensheld.

(Wilhelm Busch)

Einfach, aber steckt Wahrheit drin
 
lolamaria 14.08.2018 19:41
Mein selbst gemachtes Lieblingsgedicht:
Zum Tanzen war ich geboren.
Singend sollte ich ziehen meinen Weg.
Doch der Weg war steinig,
die Füsse wurden matt und wund.
Heute sitze ich in der Dämmerung
und lausche dem Gesang der Vögel.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 19:48
Mit der Zeit lernst du

Mit der Zeit lernst du , dass eine Hand halten nicht dasselbe ist, wie eine Seele zu fesseln, und das Liebe nicht anlehnen bedeutet.

Und Begleitung nicht Sicherheit und du lernst allmählich , dass Küsse keine Verträge sind , und Geschenke keine Versprechen , und du beginntst deine Niederlagen erhobenen Hauptes zu tragen und offenen Auges hinzunehmen mit der Würde des Erwachens,  und du beginntst all deine Strassen auf dem Heute zu bauen....

Weil das Morgen ein zu trügerischer Grund ist.........
Und schmücke dir selbst deine Seele mit Blumen, statt darauf zu warten, das  andere dir Kränze flechten....

Denn nur dann kannst du standhalten und wirklich stark sein, wenn du erkennst

DASS DU DEINEN EIGENEN WERT HAST !!!
 
Steinbock75 14.08.2018 19:54
@Minerl  Sehr, sehr schön und wie wahr.fröhliches Smiley Kann leider nur einmal liken.weinendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 19:55
Wirklich toll, was Ihr da so schreibt!
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 19:59
Steinbock 75

Ich mag das Gedicht auch super gern .
Verfasst von   Marion Müller ( leider 2017 verstorbenen) .
Hab zu schnell auf "Kommentar eintragen" gedrückt.
 
Pam11 14.08.2018 22:37
Wenn du angespannt bist,
lass mich dich lehren zu relaxen.
Wenn du hitzig bist,
lass mich dich lehren geduldig zu sein.
Wenn du kurzsichtig bist,
lass mich dich sehen lehren.
Wenn du aufgeregt bist,
lass mich dich lehren ruhig zu sein
Wenn du zornig bist,
lass mich dich lehren heiter zu sein
Wenn du dich überlegen fühlst,
lass mich dich Respekt lehren.
Wenn du selbstsüchtig bist,
lass mich dich lehren größer zu denken.
Wenn du arrogant bist,
lass mich dich Demut lehren.
Wenn du allein bist,
lass mich dein Freund sein.
Wenn du müde bist,
lass mich die Last tragen.
Wenn du lernen musst,
lass mich dich lehren.
Schließlich bin ich dein Pferd.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2018 23:35
Lange Weile

Nimm dir
von der Zeit
und koste
eine lange Weile
dich selbst.

Nimm dir
eine lange Weile
von der Zeit
und lausche
dir selbst.

Sei du
in deiner Zeit
für eine Weile
gehörst du dir
allein.

Rita Herweg
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 04:25
Wo ich nun etwas von "Hausaufgaben" von Garaxhob lese. Dahier durfte ich mal auswendig lernen:

Johann Wolfgang von Goethe: Der Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ –

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ –

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ –
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –

Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.


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Ich konnte es nach bummelig einer Woche, beim Aufsagen hatte ich aber trotzdem einen Fehler gemacht. Mit einem mal war es nämlich nicht mehr das "ächzende Kind" sondern das "ätzende Kind"... Tja, was soll ich sagen? Das Klassenzimmer mit samt der Lehrerin war am lachen und ich musste erst einmal auf den Versprecher aufmerksam gemacht werden.
Trotzdem mag ich das Gedicht.
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 08:40
Zum Gedicht "Lange Weile" von Rita Herweg:
ich habe den Text auf einem Künstlerflohmarkt am Stand der Künstlerin entdeckt, und in dem Versuch es zu begeifen, bin ich dann in dieser "Langen Weile" auf mich selbst zurück geworfen worden und mir ist klar geworden, das gerade durch die moderne Kommunikation wie WhatsApp, SMS, eMail sehr leicht diese Besinnung auf mich selbst verloren gehen kann
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 10:09
https://www.lyrikecke.de/gedicht/179939
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 10:11
Was ich an diesem Gedicht liebe? Es ist wahr, es ist unprätentiös, es ist schön.
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 10:23
 Dein Lebensweg


Niemand kennt den Weg, den du vor dir hast.
Noch nie ist jemand diesen Weg gegangen und niemals wird ein anderer diesen Weg gehen, denn es ist dein Weg.

Er ist so einmalig wie du es bist.
 Ja, du bist einmalig und du hast einen wertvollen Beitrag in deinem Leben zu leisten auf deine ganz besondere, einmalige Art, deine wahre Bestimmung.

So gehe deinen Weg, gehe ihn auf deine einmalige Art,
aber versuche nicht, möglichst schnell am Ziel zu sein.
Denn es gibt kein Ziel. Der Weg ist das Ziel.
Das Ziel ist nur das Ende des Weges und der Anfang eines neuen Weges.

Also, genieße deinen Weg, deinen einmaligen, wundervollen Lebensweg.
Lass dich jeden Tag vom Leben beschenken und wenn du bereit bist, lass dich vom inneren Meister führen.
Damit du die Melodie deines Lebens immer reiner hörst.
Denn alles findet nur dir zu Freuden statt.
Die ganze Schöpfung ist für dich da.

von Kurt Tepperwein


ich mag es, weil ich von dieser tiefen Wahrheit derart berührt bin, das mir frostschauern den ganzen Körper entlang laufen ......
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 11:20
"Manchmal denke ich, ich habe ganz schön einen an der Waffel. Aber dann gucke ich mich
hier um. Und eine leise Stimme singt......You are not alooooone......"zwinkerndes Smileylachendes Smiley

"Denke immer daran, wenn Leute dich runter ziehen wollen.....bedeutet das nur, das du
bereits über ihnen stehst....."

Ich ändere mich für Niemanden. Aber ich bessere mich für Jemanden, der es
wert ist.cooles Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 11:27
15032 Tage
Jeder einzelne Tag ist wie ein ganzes Leben,
er kommt und er geht und man kann ihn vielfältig nutzen,
so daß am Abend Zufriedenheit oder Ärgernis bleibt - aber er geht -
und du weißt, es kommt ein neuer.
Es liegt alleine an Dir was Du daraus machst,
aber sei bedacht, sie sind alle nummeriert es gibt jeden nur einmal.


Ich habe es vor ca. 30J. Nach dem erhalten meiner Diagnose geschrieben
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 11:37
Der Regenbogenvogel

Von keinem gesehen, lebt zurückgezogen
in den Strahlen der Sonne, der Regenbogenvogel


goldgelb wie die Sonne ist sein Gefieder
glockenhellrein singt er seine Lieder


wenn es regnet und die Sonne scheint
mit seinem Schweif er die Farben verteilt


rot, gelb, grün und blau ist sein Regenbogen
mit seinem bunten Schwanz hat er ihn gezogen


Im Wind noch ganz leis die Melodie erklingt
der Regenbogenvogel sich in den Himmel schwingt


zurück in sein Reich, versteckt von den Strahlen
den Regenbogen wir im Herzen bewahren


drum denke immer daran wenn du wo auch immer du bist
am blauen Himmel einen Regenbogen siehst


es gibt eine Mensch der an dich denkt
die macht des Regenbogenvogels zu ihm lenkt


man sagt es ist am end des Regenbogens ein Schatz verborgen
drum lass dich leiten vom Regenbogenvogel


geh hin und hol ihn dir, er ist nicht aus Gold noch aus Edelstein
der Regenbogenvogel sagt, das muss dein allerliebster sein.




Es ist mein Lieblings Gedicht. Der Verfasser ist leider nicht bekannt. Es wurde von mir, um eine Strophe ergänzt.
 
 
Schirin 15.08.2018 18:03
Auf dem o.g. link das Gedicht "Nachbarn" ist zur Zeit mein Lieblingsgedicht. Leider bin ich zu dusselig das hier reinzukopieren trauriges Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2018 19:06
@Schirin, ich mache es für dich gerne.

Nachbarn

Im Herbst sammelte ich alle meine Sorgen
und vergrub sie in meinem Garten.
Und als der April wiederkehrte und
der Frühling kam, die Erde zu heiraten,
da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen,
nicht zu vergleichen mit allen anderen Blumen.
Und meine Nachbarn kamen, um sie anzuschauen,
und sie sagten zu mir:
 
Willst du uns, wenn der Herbst wiederkommt,
zur Saatzeit, nicht auch Samen dieser Blumen geben,
damit wir sie in unseren Gärten haben?


Khalil Gibran
(* 06.01.1883, † 10.04.1931)
 
Schirin 15.08.2018 22:28
Danke, Jan! lachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2018 00:52
Justinus Kerner: Der Reichste Fürst


Preisend mit viel schönen Reden
Ihrer Länder Wert und Zahl,
Saßen viele deutsche Fürsten
Einst zu Worms im Kaisersaal.
„Herrlich“, sprach der Fürst von Sachsen,
„Ist mein Land und seine Macht;
Silber hegen seine Berge
Wohl in manchem tiefen Schacht.“
„Seht mein Land in üpp’ger Fülle,“
Sprach der Kurfürst von dem Rhein,
„Goldne Saaten in den Tälern,
Auf den Bergen edlen Wein!“
„Große Städte, reiche Klöster“,
Ludwig, Herr zu Bayern, sprach,
„Schaffen, daß mein Land den euren
wohl nicht steht an Schätzen nach.“
Eberhard, der mit dem Barte,
Württembergs geliebter Herr,
Sprach: „Mein Land hat kleine Städte,
Trägt nicht Berge silberschwer;
Doch ein Kleinod hält’s verborgen:
Daß in Wäldern, noch so groß,
Ich mein Haupt kann kühnlich legen
Jedem Untertan in' Schoß.“

Und es rief der Herr von Sachsen,
Der von Bayern, der vom Rhein:
„Graf im Bart! Ihr seid der Reichste!
Euer Land trägt Edelstein!“


(Bin kein Schwabe - habe aber eine süße Schwäbin bei HcapL "entdeckt"zwinkerndes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2018 12:50
nadaniemand,. 15. 08.2018.  10:09 Uhr

Gefällt mir auch richtig gut.
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2018 19:37
Der Neid der Menschen zeigt, wie unglücklich sie sich in ihrer Haut fühlen.
Ihre ständige Aufmerksamkeit auf fremdes Leben zeigt, wie sehr sie sich
langweilen. Deshalb ärgere dich nicht darüber, lass sie einfach reden.
Denn Neid ist die höchste Form der Bewunderung.......
 
Eisblume50 16.08.2018 20:35
Als sie sich sieben Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut)
da kam ihnen ihre Liebe abhanden
wie anderen Leuten ein Schirm oder Hut....

Erich Kästner
 
sophi1 16.08.2018 22:40
Der Rauch
Das kleine Haus
Unter Bäumen am See
Vom Dach steigt Rauch.
Fehlte er
Wie trostlos dann wären
Haus, Bäume und See.
B. Brecht
Dieses Gedicht und Gedichte von H. Heine gefielen mir in meiner Jugend.
Gestern bekam ich das schöne Gedicht  "Meine Seele hat es eilig" per WA zugesandt und hörte das erste Mal von Mario de Andrade . Da steckt so viel Lebensweisheit drin und es entspricht voll meinem heutigen Bewusstsein. . Ihr könnt ja mal googeln, wenn ihr wollt.fröhliches Smiley
 
sophi1 16.08.2018 22:56
Ach ja, auch die Gedanken von J. Ringelnatz finde ich gut und witzig, wie z. B. "Bummerang" oder "Zwei Ameisen"
Hier noch etwas

Begegnung
Autos,
Lärm,
Menschen ruhelos.

Inmitten des Treibens-
baltische Gotik-
Oase

Hinter dem großen Tor
Raum und Zeit
Ruhe!

Erstes Erahnen und Herantasten
an Großes und Unendlichkeit.

Rückschau;
Zweifel ob des Tuns,
Bestätigung finden,
Kraft sammeln.

Kurze Atempause - fern der Zeit!

Heraustreten.
Luft tief einatmend
Pulsschlag des Lebens aufnehmend
Stelle ich mich der Herausforderung
Leben!

Entstanden in Cuxhafen 2007zufriedenes Smiley Manchmal missbrauche ich mein Zeichenheft für solche "Ergüsse".
 
(Nutzer gelöscht) 19.08.2018 09:25
ist sehr schön, dieser Blog.
Mir ist noch eins eingefallen

"Wenn ich dem nachrenne,
von dem ich denke,
dass ich es will,
bestehen meine Tage aus
einer Abfolge von Stress und Sorgen.
Wenn ich an meinem eigenen Ort
der Geduld verweile,
dann fließt das,
was ich brauche, zu mir –
und zwar ohne Schmerz.
Daraus schließe ich,
dass das, was ich will, mich auch will.
Es sucht nach mir und zieht mich an.
Darin liegt ein grosses Geheimnis
für jeden, der es erkennen kann."
Rumi


in vielen Filosofien ist dieses Fenomen beschrieben. Es ist für mich schön, zu wissen, das ich es erkennen kann...
 
Eisblume50 21.08.2018 16:32
Eine verliebte Ballade für ein Madchen namens Yssabeau
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

Dieses Gedicht von Francois Villon finde ich wunderbar erotisch!
 
Steinbock75 22.08.2018 10:45
@Eisblume50  Ich kenne das als Lied, nur leider den Interpreten nicht.
 
Eisblume50 22.08.2018 16:48
Steinbock75, den Sänger kenne ich auch nicht, aber es Klaus Kinski hat wunderbar frivol eine Platte - oder war es schon eine CD? - mit Villon-Texten besprochen. Leider habe ich sie seit einem meiner Umzüge nicht mehr.....
 
Steinbock75 22.08.2018 17:18
@Eisblume50  Hatte mal nachgesehen und Klaus Kinski habe ich auch gefunden. Ich habe die Version von Culture Beat auch gefunden und sie mir gleich einpaar mal angehört. Danke für die Erinnerung.fröhliches Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 27.08.2018 12:32
Eugen Roth, der kannte "seine Pappenheimer" ...

Gezeiten der Liebe
 
Ein Mensch schreibt mitternächtig tief
An die Geliebte einen Brief,
Der schwül und voller Nachtgefühl.
Sie aber kriegt ich morgenkühl.
Liest gähnend ihn und wirft ich weg.
Man sieht, der Brief verfehlt den Zweck.
Der Mensch, der nichts mehr von ihr hört
Ist seinerseits mit Recht empört
Und schreibt am hellen Tag, gekränkt
Und saugrob, was er von ihr denkt.
Die Liebste kriegt den Brief am Abend.
Soeben sich entschlossen habend,
Den Menschen dennoch zu erhören –
Der Brief muss diesen Vorsatz stören
 
Eugen Roth
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