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Mangel an ungelernten Arbeitskräften? Chance für Menschen mit Behinderung?

Mangel an ungelernten Arbeitskräften? Chance für Menschen mit Behinderung?
Ich erinnere mich an einige Beiträge hier, in den sich Leute über die niedrige Bezahlung in WfBM beschwerten.
Der deutsche Arbeitsmarkt hat aktuell einen Mangel an ungelernten Arbeitskräften. Wäre es nicht einen Versuch wert, wenn man trotz Lernschwierigkeiten mal versucht auf dem 1. Arbeitsmarkt etwas zu finden?

Kommentare

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Ichselbst 29.02.2024 16:13
Ein Bekannter von mir hat diesen Schritt vor ein paar Jahren gewagt und ist stolz, wie Bolle. Das Einzige Ärgernis für ihn ist, dass er das nicht viel früher getan hat.
 
Findemabel1 29.02.2024 16:25
Die Chancen steigen möglicherweise, wenn Ihr Euch bei der Agentur für Arbeit eine "Mehrfachanrechnung" besorgt. 

Im Detail bedeutet das für den AG, dass er sich die "Strafabgabe" in bis zu 3-facher Höhe spart. Für den einen oder anderen AG ein Anreiz Menschen mit Handicap einzustellen.
 
Julchen89 29.02.2024 17:31
Die Idee finde ich super. In den Jobcentern gibt es extra Berufsberater für berufliche Rehabilitation und Schwerbehinderung /Berufliche Ersteingliederung oder Eingliederung
 
Autalian 29.02.2024 18:17
Ich habe  selbst zwar keine Lernschwierigkeiten, aber genau, bei der Agentur für Arbeit kann man sich Leistungen holen bzw. Unterstützungen, womit  tatsächlich Möglichkeiten  für den 1. Arbeitsmarkt entstehen können. Überlegt euch dabei am besten aber schon vorher, was ihr gerne so machen würdet, das erleichtert einiges. Genau wie @Julchen89 meinte es gibt die sogenannte Reha Abteilung, die sind da echt super und kompetent in der Regel.
 
Autalian 29.02.2024 18:18
Habe  jemanden vor einiger Zeit  begleitet, damit, die Person Arbeit finden konnte.
 
Thohom 29.02.2024 18:32
Ist da dann nicht Motivation eine Vorraussetzung?

5 Tage die Woche 7-8 Stunden zu unter Leistungsdruck arbeiten, muss man dann ja auch erstmal hinbekommen.
 
Junggebliebene 29.02.2024 18:35
Mangel an ungelernten Leuten????? Klar, und im Himmel ist Jahrmarkt.
 
Susemutz 29.02.2024 18:38
Ja, klar, gibt aber auch oft die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten, z. B. halbe Tage. Und die, die sich nach Jobs umschauen, werden schon die notwendige Motivation haben.
 
laMeilleure 29.02.2024 18:40
Vielleicht sollte man sich zuerst überlegen, was das bedeuten könnte. Ungelernte Jobs gibt und gab es schon immer, das ist nichts neues. Als erstes muss doch geklärt sein, inwieweit man eine ungelernte Person einsetzen kann. Und wer bis jetzt keine Lust hatte zu arbeiten,  wird es in den seltensten Fällen morgen haben.
 
lockedj 29.02.2024 19:18
Naja, beim Jobcenter geht es nicht wirklich darum
´was man gerne machen würde´, sondern wozu man noch in der Lage ist.
Zudem muss auch der Arbeitgeber bereit sein, mit einem Behinderten
zurechtzukommen und überhaupt ein Einsatzgebiet für ihn zu haben.

In meinem Jobcenter ging es schon damit los, dass der Bereich für
´ü50 und Behinderte´ auf der 3 einhalbsten Etage lag, aber der Aufzug
nur im 3., oder 4. hielt, der Rest waren Treppenstufen!😅

Die erste ´Sachbearbeiterin´, die mich ansprach meinte, dass ich noch fit
aussähe und ich doch wohl arbeiten könnte.
Ich habe ihr gesagt, dass sie bitte erst einmal meinen Befund lesen möge!

Der nächste wollte mich in einen Kurs schicken, wo man lernen tut,
wie eine richtige Bewerbung geht. 
Meine Antwort: Ich war 10 J. mitverantwortlich für die Auswahl neuer
Mitarbeiter und hatte danach selbst die Firmenleitung, was bitte sollen
die mir dort beibringen wollen?

Dann sollte ich in einer Berufsförderungsanstalt umgeschult werden...

Das waren meine ersten 7 Jahre in 7 Minuten,
den Rest hebe ich mir mal für mein nächstes Date auf, damit ich etwas
zu erzählen habe!😉
 
Thohom 29.02.2024 19:21
Susemutz, ich denke, dass da dann auch noch Veränderungen dazu kommen, um den Lebensunterhalt zu sichern.
Wenn ich das hier so sehe, werden die MA der WfBM mit dem Bus abgeholt und gebracht. Das bieten wohl nur ganz wenige Arbeitgeber.
Organisatorisch müssen Wohnung, Nebenkosten und Lebensmittel auch auf die Kette bekommen werden, was aktuell ja im Gesamtpaket WfBM/Wohngruppe oft zusammengefasst ist. Dazu gibts dann eine Art Taschengeld.
Ich denke, dass finanziell nicht unbedingt Vorteile rausspringen.
 
laMeilleure 29.02.2024 19:29
Nicht jeder Mensch mit Behinderung hat geistige Defizite  Thohom.  Warum sollte ein Mensch mit fittem Kopf, tollem Schulabschluss/Studium sein Wissen unter Wert verkaufen? Du solltest vielleicht nicht alle Menschen mit Einschränkungen als selbstständig nicht lebensfähig sehen. 
Das ist nicht so!
 
AlexJanuar1984 29.02.2024 19:35
Aber zb. jemand mit Abitur wo im E-Rolli sitzt und Nicht sprechen kann, und auch motorisch schwierigkeiten hat, wird es trotzdem schwer haben auf ausserhalb einer behinderten Einrichtung einen Job zu finden
 
lockedj 29.02.2024 19:43
Naja, es gibt schon noch ein Leben außerhalb einer WfbM!
 
Thohom 29.02.2024 19:50
Alex....es werden Leute gesucht und wer da in das Profil passt und sich das zutraut, kann die Chance nutzen, wenn er aus der WfBM raus will.
Ich denke, es wird niemand aus der WfBM rausgeschmissen.
 
BrokenByDesign 29.02.2024 20:54
Es mag sicherlich einen gewissen (eher kleinen) Anteil an Menschen mit Behinderung geben, die dafür potenziell in Frage kommen. Aber WfbMs haben ja nicht ohne Grund z. B. Sanitäreinrichtungen, die neben  Selbstverständlichkeiten wie entsprechen großen Toiletten auch mit Liftern, Pflegeliegen bis hin zu Duschen ausgestattet sind. Das alles ist im Pflegealltag in der WfbM immer wieder notwendig. Entsprechendes Personal benötigt man natürlich auch, um das alles gewährleisten zu können. Bei den Mahlzeiten ist Personal vorhanden, das - wo notwendig - Essen anreicht und assistiert. Oft sind Therapieeinrichtungen wie Ergo oder Physio gleich angegliedert. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass Ausprägung und Schwere der Einschränkungen der meisten Menschen in der WfbM maßlos unterschätzt werden. Genauso, wie häufig unterschätzt wird, was in der WfbM alles geleistet wird. Vieles davon lässt sich in meinen Augen überhaupt nicht auf den ersten Arbeitsmarkt übertragen. Zumal man den Menschen in ihren existenziellen Bedürfnissen ja auch noch gerecht werden muss.
 
(Nutzer gelöscht) 29.02.2024 21:01
@Alex: 
Schau dir Stephen Hawking an. 
Der konnte fast gar nichts außer denken.
 
BrokenByDesign 29.02.2024 21:14
@Johannes, das Denken allein hat aber auch jemandem wie Stephen Hawkins nichts genützt, wenn ihm nur mal ein Blatt vom Tisch auf den Boden gefallen ist und er Assistenz benötigte, um es wieder aufzuheben.
 
BrokenByDesign 29.02.2024 21:15
Hawking ... 🤓
 
(Nutzer gelöscht) 29.02.2024 21:17
Trotzdem ist er berühmt gewesen und war auch ein guter Professor.
 
Thohom 29.02.2024 21:30
Auch hier gibt/gab es User, die Probleme mit "dem Körper" haben und das schon im Kindesalter. Trotzdem haben diese User promoviert und sind mit ihrer Behinderung auch Vorreiter bei der Promotion gewesen, weil sie den praktischen Teil mit Hilfe eines Assistenten bewältigt haben, der den händischen Teil übernommen hat.
Ich denke, dass man nie pauschal etwas über die Person sagen kann. Wenn ich mich richtig erinnere gibt es in Spanien einen Mann, der auch mit Trisomie promoviert hat.
 
BrokenByDesign 29.02.2024 21:36
Bleibt natürlich Spekulation, ob er es überhaupt zu diesem Erfolg und Status hätte bringen können, wenn er zeitlebens mit den Einschränkungen wie zuletzt hätte leben müssen.
 
Thohom 01.03.2024 12:18
Zurück zum Ausgangsthema.
Ohne Abschluß steht man am Ende der Nahrungskette und trotzdem sind die Helferjobs, bei denen Bedarf besteht, möglicherweise der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt und da die Chance ein ganz persönliche Nische zu finden.
 
EinedieserSteine 01.03.2024 23:56
Es gab vor Jahren mal einen TV-Film über mehrere Rollifahrerinnen, die zumindest zum Teil auch Auto fuhren und arbeiteten. Es gibt schon bei manchen Unternehmen behinderte MitarbeiterInnen und ich habe mir auch mit Leuten geschrieben, die erst später gesundheitliche Einschränkungen entwickelt haben und ihren alten Arbeitsplatz behalten konnten.
Ich kenne auch verschiedene Behörden, Kliniken und Unternehmen, die Behinderte beschäftigen.
Inzwischen haben wir einen Nachfragermarkt, also die Bewerber können sich eher den Arbeitsplatz aussuchen als andersherum.
 
Thohom 02.03.2024 01:20
Wenn in meinem Betrieb die jährliche Versammlung für die schwerbehinderten Mitarbeiter war, kamen aus BW oft über 200 Leute zusammen. Dazu gab es an den Standorten außerhalb BW auch noch um die 50 Leute.
Es ist also nicht so besonders, wenn auch Rollstuhlfahrer, MSler, Spastiker, Diabetiker usw. ganz normal einem Beruf nachgehen.
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