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ADHS Erwachsene -wie kann ich einer Freundin helfen?

ADHS Erwachsene -wie kann ich einer Freundin helfen?
Hallo ihr lieben,

eine sehr gute Freundin (52 J) leidet unter ADHS, besonders ausgeprägt ist die mangelnde Aufmerksamkeit und das Nichtvorhandensein einer Struktur, Haushalt bleibt auf der Strecke.
Leider ist es bei ihr gepaart mit immer wieder heftiger Migräne, was das ganze nicht gerade einfacher macht.
Hat jemand eine Idee wie ich ihr helfen kann? Anspruch auf Haushaltshilfe? Pflegestufe? Was bringt in dem Fall eine Selbsthilfegruppe?

Dankeschön für eure rege Beteiligung, seid friedlich miteinander. Unangemessene Kommentare werden gelöscht!

Kommentare

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PeterBlack 29.03.2024 18:35
Hat sie eine Betreuung für den Alltag?
Das wär ein Ansatz
 
PeterBlack 29.03.2024 18:36
Den Anspruch auf eine Pflegestufe hat sie
 
Alex371 29.03.2024 18:36
Nein, hat sie nicht. Sie geht Teilzeit arbeiten
 
Alex371 29.03.2024 18:37
Also keine Alltagsbetreuung
 
PeterBlack 29.03.2024 18:38
Auch.
Telefoniere du bist mit ihrer Krankenkasse.
 
haltlos 29.03.2024 18:42
Hi, hat sie schon die Diagnose? Ist ja nicht so einfach bei Erwachsenen. Falls ja ist sie schon einen guten Schritt weiter. Falls nicht kann ich die Charité empfehlen.
 
PeterBlack 29.03.2024 18:44
Berlin ist etwas weit weg...
Haltlos
 
PeterBlack 29.03.2024 18:46
Ich kann die Psychiatrie Calw hirsau empfehlen
 
Micka 29.03.2024 18:57
Ist ADHS nicht Ernährungsbedingt?
Ich hab da mal was gelesen.

Wie ernährt sich deine Freundin?
Ein Ernährungstagebuch wäre hilfreich.
 
PeterBlack 29.03.2024 18:59
Mit der Ernährung hat es nichts zu tun
 
Weitblick 29.03.2024 19:04
Möchte sie überhaupt Hilfe?
 
lockedj 29.03.2024 19:05
Menschen mit ADHS brauchen eine sinnvolle Beschäftigung, Aufmerksamkeit
und vor allem Anerkennung!
 
PeterBlack 29.03.2024 19:09
Ich klink mich jetzt aus
 
Findemabel1 29.03.2024 19:15
Ich denke, es ist sinnvoll sich zunächst mit einer Selbsthilfegruppe in Verbindung zu setzen, Alex. Die bieten ja meist Telefonsprechstunden an und sie wissen auch wovon sie reden. Kennen sich i.d.R. gut aus, was Hilfestellung angeht.
 
CookieJulez 29.03.2024 19:20
Bei mir steht immer wieder der Verdacht auf ADHS im Raum. Von fünf Ärtzen sagen drei, ich hätte ADHS und zwei sagen, ich hätte es nicht.

Jedenfalls... Mir hilft, wenn mein Umfeld Verständnis für mich aufbringt, mir Zeit gibt für die Dinge, die zu erledigen sind. Dann brauch ich halt ne Dreiviertelstunde, bis alle Socken auf der Wäscheleine hängen...

Und mir hilft, wenn mir Leute anbieten, mir etwas abzunehmen. Wichtig ist aber, auch ein "Nein" gegebenenfalls zu akzeptieren. Mein Freund wäscht jetzt zum Beispiel meine Wäsche. Und meistens kocht er, weil ich mich während des Kochens zu oft verzetelle. Aber manchmal will ich das eben selber machen. Und dann lässt er mich auch.
 
Alex371 29.03.2024 19:34
Ja, sie hat die Diagnose.
Sie tut sich schwer Hilfe anzunehmen, wollte ihre Bügelwäsche mitnehmen und bügeln lassen, hätte ich auch bezahlt, sie wollte nicht "... irgendwie schaffe ich das schon...".
Glaube sie schämt sich dafür
 
Ayko 29.03.2024 19:43
Schon ma super das sie so eine Freundin hat.
 
Weitblick 29.03.2024 19:54
Da hilft nur reden, reden reden und Geduld.

Jemand, der sich das Bein gebrochen hat nimmt nicht am Marathon teil. Er nimmt hoffentlich Hilfe an.

Bei Krankheiten, die wir nicht sehen können und nur spüren, tun wir uns total schwer, Hilfe anzunehmen.
 
perfectday 29.03.2024 20:12
Ein ganz klares " Konzept" für den Haushalt kann helfen. Ein Stundenplan, der regelt, was wann getan wird. Nur das, nichts anderes. Ein machbares Pensum ist wichtig. 
Find's toll, dass du dich kümmerst, Alex. Alles Liebe für dich und deine Freundin.
 
BrokenByDesign 29.03.2024 20:14
@PeterBlack: Dass Alex mit der Krankenkasse ihrer Freundin telefoniert, fände ich übergriffig. Zumal sie dort als außenstehende Person ja gar nicht viel ausrichten können sollte. 

@Alex: Du solltest ihr klarzumachen versuchen, dass sie nichts dafür kann, wenn sie sich bei vielen Dingen so schwer tut. Und auch, dass sie Hilfe annehmen darf und nichts Schlimmes dabei ist, eine Pflegestufe zu beantragen.
 
Alex371 29.03.2024 20:57
@Broken: übergriffig fände ich es nicht, würde mir allgemeine Infos einholen bzgl Antragsstellung
 
Steinbock75 29.03.2024 22:46
Alex, erstmal finde ick es gut dass sie diese Diagnose überhaupt bekommen hat. Gerade im hohem Alter und als Frau ist das wohl nicht so einfach. Hab erst neulich darüber was im Fernseher gesehen. Da ging es eigentlich darum dass Frauen heute noch oft falsch behandelt werden und die Medizin eher auf Männer ausgerichtet ist. 

Ich finde es gut das du ihr helfen möchtest aber in erster Linie sollte sie mit der Diagnose lernen umzugehen. Ihr Arbeit abzunehmen ist in meinen Augen der falsche Weg aber du kannst ihr so Unterstützung anbieten.
Meine Nichte hat auch ADHS und wurde da so gar wütend wenn man versucht hat ihr da reinzugreifen. 

Hoffe und wünsche euch dass ihr einen guten Weg findet und deiner Freundin alles Gute.
 
PeterBlack 30.03.2024 06:48
Genau Alex, 
Erstmal geht es um Infos
 
BrokenByDesign 30.03.2024 07:59
Ja gut, das kann man machen. Andererseits kann man solche allgemeinen Informationen auch gut googlen. Die sind ja nicht unbedingt Krankenkassen-spezifisch.
 
Autalian 30.03.2024 10:33
Also ich habe auch ADHS (sehr ausgeprägt zusätzlich zur ASS)  wie viele schon sagten ist eine sinnvolle Beschäftigung wichtig. Wenn die Schwierigkeit in der Aufmerksamkeit liegt, hilft es oft eine Liste anzulegen, die abgearbeitet werden kann (wirklich mit Häkchen setzen oder ähnliches). Auch  bei  prokrastinieren (Dinge vor sich her schieben) kann eine Liste sehr helfen. Wichtig ist auch ein Ausgleich, wohin überschüssige Unruhe hin abfließen kann, da gibt es viele Dinge die individuell bei jeden Menschen anders funktionieren (Das könnte man in einer eventuellen Therapie herausarbeiten)

Ich würde von Selbsthilfegruppen abraten da eben dort viele Optionen gestellt werden, die eventuell deine ohnehin schon überforderte Freundin (ließt sich so für mich) noch mehr stressen könnten und eine richtige Therapie empfehlen, die gibt es auch für Erwachsene. Man kommt an die Therapien, indem man sich vom Hausarzt eine Überweisung ausstellen lässt. Auch ist es sinnvoll mit einen Psychiater in Kontakt zu treten, falls eine medikamentöse Therapie nebenher laufen soll. Auch da kann eine Überweisung eines Hausarztes helfen. 

Es hilft wenn man als Angehörige/r Hilfe anbietet z.B. im Haushalt aber nicht ständig fragt, weil sonst oft durch die Impulsivität ein ungutes Gefühl entstehen kann bei manchen ADHSlern.  Eine Alltagshilfe gibt es auch nur ist das ein langer Weg, bis diese auch wirklich  da ist. Diese kann auch mit Fachärztlichen Gutachten (werden fast immer bei sowas benötigt) beantragt werden. Ob das mit dem Hausarzt auch geht, das weiß ich an dieser Stelle nicht.
 
Autalian 30.03.2024 10:35
Ah genau, die Therapien werden normalerweise von den Krankenkassen übernommen.
 
Bile 30.03.2024 11:02
ggf Verhaltensherapie in einer Klinik 
ggf Strukturpläne für Haushalt

bei einem Familienmitglied bei mir
wurden auch andere Sachen beachtet
wie Gesundheit - Schilddrüse - Allergien - Ernährung ect.- Medikation
und mal eine Kur machen - mit guten Mikronährstoffen (z.B.Orthomol immun) 

 
BrokenByDesign 30.03.2024 11:10
@Autalian: Wie schätzt du die Aussichten bzgl. Pflegegrad ein? Wenn die eigenständige Lebensführung durch die Krankheit stark bestimmt und eingeschränkt ist, müsste da doch was gehen. Dann hätte man selbst bei Pflegegrad 1 zumindest schon mal den Entlastungsbetrag z. B. für Unterstützung im Haushalt zur Verfügung.

Ich finde externe Unterstützung eigentlich immer besser als Unterstützung durch nahestehenden Personen. Das verschafft dem Betroffenen Unabhängigkeit und belastet vertraute, Sicherheit gebende Beziehungen nicht.
 
Bile 30.03.2024 11:18
smile
und immer daran denken - kein Mensch muss perfekt sein - auch nicht der Haushalt

https://adhs-deutschland.de/adhs-recht/pflegegrade-bei-adhs
 
BrokenByDesign 30.03.2024 12:16
Man MUSS nicht. Aber man WILL ja  vielleicht.
 
Autalian 30.03.2024 20:21
@BrokenByDesign

Das kommt darauf an wie die Gutachten ausfallen, bei ADHS alleine ist das nicht so einfach da es  von den Ämtern immer noch oft nicht ernst genug genommen wird da ja ein Gutachter das beurteilt. Auch zieht sich das immer sehr ich habe durch die Kombination die ich habe eine Temporäre Alltagshilfe (also solange bis ich meine Ziele alleine bewältigen kann) aber einen Pflegegrad habe ich z.B. nicht. Also es gibt auch Hilfen ohne Pflegegrad. 

Ich bin auch sehr froh, dass die Person mir nicht nahe steht und sie quasi neutral ist, das macht es auch leichter Hilfe anzunehmen.

Ein Pflegegrad bekommt man  leider auch nicht ganz einfach. Das muss eben von Fachärzten angesehen werden und dann kommen noch Gutachter vom Integrationsamt und dann noch von den jeweiligen Stellen, die eine Alltagshilfe; Pflegekraft etc. zur Verfügung stellen. Du brauchst viel Geduld und Nerven bis das alles durch ist. Das soll nicht entmutigen aber es ist leider ein Weg mit Hürden, da darf man nicht locker lassen wenn man einmal dabei ist. Deshalb ist parallel eine Therapie  sinnvoll, da sie eben das alles aufarbeitet und dir hilft durchzuhalten. Gerade bei ADHS (reden bei dir ja auch davon oder? ) hilft Therapie nicht vom Ziel abzuweichen finde ich.
 
CookieJulez 31.03.2024 19:14
Meine Mutter hat nach meiner ersten Diagnose bei einer Helpline nachgefragt. Die haben ihr gesagt, sie soll mich nicht unter Druck setzen, sie soll sich nicht einmischen, sondern mir komplett Freiraum lassen.

Man muss nicht perfekt sein. Und wenn man perfekt sein WILL, dann ist das häufig auch schon ein ungesundes Denkmuster.
 
KichererbseLE 01.04.2024 13:26
Wichtig ist erstmal, es ernst zu nehmen und versuchen, es zu verstehen. Ich habe mir bei YouTube einige Videos von Betroffenen angesehen. 

Mein Freund hat ADHS und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass meine Unterstützung ihn eher noch mehr aus dem Konzept bringt. Wenn wir los wollen, setze ich mich nun auf die Couch, nehme mein Handy oder Tablet, lese etwas und lasse ihn nach seinem Plan fertig werden. Hilfreich ist es, auch ein Zeitfenster festzulegen, zB in 30 Minuten müssen wir los. 

Er meint, je mehr ich ihm abnehme, umso mehr verliert er die "Kontrolle". Deshalb bespreche ich mit ihm möglichst vorher, wie wir etwas handhaben. 

Leider bin ich nicht immer so geduldig und wie BrokenByDesign es beschreibt, ist man dann doch übergriffig. Aber, wir reden viel miteinander und versuchen uns da gegenseitig zu unterstützen.
 
KichererbseLE 01.04.2024 13:27
Ansprechpartner halte ich nicht für sinnvoll, die Leute sind ja kaum geschult auf spezifische Sachen.
 
KichererbseLE 01.04.2024 13:30
 
KichererbseLE 01.04.2024 13:31
 
KichererbseLE 01.04.2024 13:33
Korrektur: Ansprechpartner bei der Krankenkasse halte ich nicht für sinnvoll
 
Autalian 01.04.2024 15:26
@KichererbseLE

wenn reden wir auch von Therapeuten und anderen Hilfen. Meine Alltagshilfe ist im Umgang mit Autisten und ADHSlern geschult und meine Therapie auch auf diese Kombination. Nur muss man leider erstmal  mit Behörden reden um an diese heran zu kommen oftmals. Die Krankenkasse hat da nichts mit zu tun was Ansprechpartner betrifft. Die zahlen nur ggf. eine Therapie und/oder die Alltagshilfe. Ich habe in dem Zusammenhang nicht einmal mit der Krankenkasse reden müssen, da es über das Integrationsamt und meine Fachärzte läuft.
 
KichererbseLE 01.04.2024 15:46
@Autalian, ich meinte damit auch die Blogerstellerin, die sich an die Krankenkasse wenden wollte.
 
Autalian 02.04.2024 17:05
@KichererbseLE 

Ah okay verstehe. Nun dann hat sie jetzt auch eine Erläuterung gleich mitbekommen von mir 😀
HerzJetzt kostenlos registrieren