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Frage an alle Pädagogen/innen

Frage an alle Pädagogen/innen
Ich unterrichte zur Zeit einen Jungen von 11 Jahren, der von der Grundschule zuerst auf Gymnasium und dann auf die Realschule wechselte.
Das Problem dabei ist folgendes: Er nimmt, beispielsweise in Englisch, ein Grammatikkapitel durch. Es wird in der Schule durchgenommen, ich erkläre ihm alles noch einmal, er macht Übungen  - alles wunderbar. Und dann wird in der Schule eine Arbeit geschrieben - und er schreibt eine 5! So, als hätte er nichts erklärt bekommen, als sei alles neu für ihn. Wenn er sich mit seiner Mutter auf eine Arbeit vorbereitet, ist es übrigens genau so.
Nun frage ich mich natürlich, woran das liegt, und bin schon auf die absurd anmutende Idee gekommen, ob der Junge nicht vielleicht sogar hochbegabt ist. Das äußert sich ja oft nicht in guten Noten, sondern diese Kinder denken oft sehr kompliziert. Vielleicht fällt ihm ja, wenn eine Arbeit geschrieben wird, irgendetwas Merkwürdiges auf, das ihn verwirrt?
Übrigens: Das ist eine ernst gemeinte Frage. Wer nichts Ernsthaftes dazu zu sagen hat, möge doch bitte die Tastatur still halten. Laberblogs gibt es nun wirklich mehr als genug!

Kommentare

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Bluemchen49 18.01.2020 12:58
Bei dir oder Zuhause kann er alles?
LG Angela
 
Eisblume50 18.01.2020 12:58
Ja, Angela, das ist es ja!
 
FKV 18.01.2020 13:00
Der Grund kann in der Situation, sowie der Fragestellung in den Arbeiten liegen.
Ich kenne das von mir selbst auch aus der Schulzeit, 
zuhause oder beim Lernen mit anderen war alles kein Problem.
Aber wenn dann die Arbeit vor einem gelegen hat, und die Aufgabenstellung nicht klar definiert war, dann war es eben vorbei.
Ob das jetzt mit Hochbegabung etwas zu tun hat oder nicht, lässt sich schwer beantworten.
 
Zita77 18.01.2020 13:03
Ich bin zwar nicht Pädagogin aber Mutter...und ich übe und lerne mit meinem Sohn .Abgesehen davon,das er ADHS hat und noch total faul ist,begreift er den Lernstoff ,Es klappt zuhause gut,im Unterricht selbst auch und dann kommt die Klassenarbeit. ....tja...man erkennt oft bei Rückgabe der Arbeit folgendes: 
1.Die Aufgaben wurden nicht richtig gelesen -weil er angenommen hat,das die Aufgabenstellung 1:1 so ist wie im Unterricht 
2. Man erkennt an den Antworten,das mit einer "boah-voll easy" -Einstellung dadran gegangen worden ist 
3.Blackout und Streßsituation 
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 13:20
Wurde er schon mal auf ADS/ADHS untersucht?
Das Dilemma besteht darin, dass die Psychiater im Fall des Falles Tabletten verschreiben, die Eltern diese aber oft ablehnen.

Die Überlegung im Hinblick auf "Hochbegabung" ist auch berechtigt. Der Sohn einer Arbeitskollegin ist davon "betroffen". Er war in der Schule unterfordert.
Eine befriedigende Lösung (für die Mutter) gab es nicht. Mit einem relativ schlechten Abitur arbeitet er nun im Rettungsdienst; er wollte das so. 
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 14:00
Prüfungsangst ist nicht zu unterschätzentrauriges Smiley
In einer 1:1 Situation, wo drumherum keine weiteren großen Einflüssen auf den Jungen einwirken, kann er sich besser konzentrieren und vorallem wird es ja nicht benotet. Es muss nicht immer gleich sofort Hochbegabung, ADS oder ADHS sein, kann aber muss nicht. 
Vielleicht hilft das Lernen in kleineren Gruppen, wo er üben kann, sich in einer Gruppe zu konzentrieren. Und Druck wegnehmen, die Angst zu versagen ist sicher hoch, denn er konnte den Stoff ja, das wird ihn sehr verunsichern. Hast du mal mit ihm gesprochen? Ganz in Ruhe, woran es seiner Meinung nach liegen könnte, ob er weiß, was er bräuchte, um das was er kann auch umsetzen zu können.
Meine Tochter trägt bei Arbeiten einen Höhrschutz, damit sie nicht so abgelenkt wird. Das hilft sehr und es nutzen einige Kinder
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 14:04
Arbeiten schreiben und den geübten Stoff "abliefern" muss auch geübt werden. Ich bin mir sicher, dass du das nötige Gespür und ein gutes Händchen dafür hast.
 
Fussell 18.01.2020 14:12
Hi, am besten wäre es, ihn mal diagnostisch testen zu lassen, ab einem IQ von 135 ist er hochbegabt. Ca 2% der Bevölkerung sind davon betroffen. Es gibt dazu kein icd 10 Krankheitsbild wie zum Beispiel der Gegensatz zum Schwachsinn. 
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 14:44
@Eisblume   Wie sind denn die Noten des Jungen in den  
übrigen Fåchern?
 
STOTTERER 18.01.2020 14:53
Wenn er Schauspieler wäre,
würde ich auf "Lampenfieber" tippen …

es fällt einem auf einmal nichts mehr ein.

Ernst-Martin
lachendes Smiley
 
perfectday 18.01.2020 15:49
Hochbegabte, die zu kompliziert denken, tun das auch bei dir/zu Hause.

Hochbegabte sind oft zu "ausfuhrlich", aber in der Sache "richtig".

Ein Kind, das ungeteilte Aufmerksamkeit von einem Erwachsenen braucht, um sein Wissen abliefern zu können hat ein Problem im sozial/emotionalen Bereich. (braucht Anerkennung/ mangelndes Selbstbewusstsein /Selbstwertgefühl, ...Angst zu versagen)

Ich würde das Gespräch mit dem Lehrer und den Eltern suchen.
 
Erynyen 18.01.2020 16:03
Hochbegabte schreiben in der Regel gute arbeiten, glaube mir ich spreche da aus Erfahrung. Ich tippe einfach auf Prüfungsangst das sollte man auf keinen Fall unterschätzen.
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 16:25
Mein Bruder ist, trotz Hochbegabung,  sogar einmal sitzengeblieben. Sein Problem war ein Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom. Er schilderte, dass ein herunterfallender Bleistift während der Klassenarbeit, ihn dermassen aus dem „Takt“ gebracht hat, dass er für den Rest der Stunde zu keiner Konzentration mehr fähig war und die Klassenarbeit“verhauen“ hat.
 
Megamolly 18.01.2020 16:29
Wie ist es denn.....
Erfahrungen selber habe ich nicht, aber bei einer Hochbegabung ist doch meist eine "Richtung" bei den Fächern betroffen ... Sprachen, math. Fächer usw?
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 16:40
Bei ihm waren es die mathematischen Fächer. Er war extrem gut in Dingen, wo er großes Interesse hatte. In der Schulzeit war es Informatik, da hat er dem Lehrer Fragen beantwortet, und nicht umgekehrtlachendes Smiley) Heute ist er Softwareentwickler. Hat also seine Leidenschaft zum Beruf gemacht
 
waldfee127 18.01.2020 16:40
Stellt doch mal die Situation "Prüfung" nach.
Ist zwar nicht das Gleiche wie in der Schule, aber einen Versuch wäre es wert.

Er soll sich mit seiner Mutter auf einen verabredeten Stoff vorbereiten und bei dir schreibt er dann eine Arbeit dazu.

Vielleicht kommen da neue Erkenntnisse raus.

Man kann die Prüfungssituation auch trainieren, so mit Punkten zum Abarbeiten. Lesen, noch mal lesen, markieren, abhaken...

Ansonsten würde ich auch eher auf Prüfungsangst oder Aufmerksamkeitsdefizite tippen, als auf hochbegabt.
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 16:43
Ich kann nur von mir reden. 
Ich war immer Mittelmaß und meiner Meinung nach ein schlechter Schüler. 
Im Erwachsenen Alter habe ich gelernt die 90min Prüfung in 20 bis 30 Minuten zu schreiben und nie schlechter als 2.
In der Abschlußprüfung habe ich alles nochmal neu gemacht und nur ne 3 erwischt. 
Prüfungsangst ist schlimm 
 
Zita77 18.01.2020 17:18
@Knickfuß
Mein Sohn hat sowas von ADHS...alle Symptome. 
Auch ich bekam für ihn Tabletten.
Kurz vor Weinachten vor zwei Jahren bekam er die erste Tablette,nachdem ich Wochen gezögert hatte!
Ich hatte plötzlich ein "normales" Kind...normal war für mich endlich blieb er mal bei Essen am Tisch sitzen, endlich könnte er sein Zimmer etwas aufräumen und endlich konnte  er sich etwas besser konzentrieren.
Im Grunde-mal grob gesagt-ersetzt man einen Botenstoff im Gehirn der bei ADHSlern nicht ausreichend ausgeschüttet wird.
Ich bin ganz klar dafür,nur weil man selbst hadert, den Kindern dennoch die Tabletten zu geben.
Nicht ich habe die Probleme sondern mein Kind.Und wenn mein Kind mit Tabletten unbeschwerter zur Schule geht,dann ist das so.
Manchmal wollen Eltern das auch nicht wahr haben.
Nach dem Motto 
ADHS haben Kevins und Chantalls aber nicht mein Kind. 
 
(Nutzer gelöscht) 18.01.2020 19:08
Ich denke "Soffi" hat nicht unrecht. Kenne auch einen jungen Mann in dem Alter, zuhause TOP und in der Schule total nervös....das gelernte abliefern ist ein Problem für ihn.
 
Eisblume50 19.01.2020 11:50
Vielen Dank für Eure Ratschläge. Das Problem ist aber nicht, dass er vor lauter Aufregung bei Klassenarbeiten "unnötige" Fehler macht, sondern dass er, sobald eine Klassenarbeit geschrieben wird, komplett alles vergessen zu haben scheint,was bis dahin gelernt wurde.

Beispiel: Im Englischen ist jetzt die Umschreibung mit "to do" dran. Nun wäre es für mich durchaus verständlich, wenn er da Fehler machte - z.B. bei der dritten Person "do" schreibt statt "does". So etwas ist ja völlig normal und der Aufregung geschuldet. Das kenne ich. Aber bei ihm kommt dann so etwas heraus wie "He not like to swim". Ganz so, als hätte er noch nie etwas von der Umschreibung gehört. Und das, nachdem wir stundenlang geübt haben.

Seine Mutter sagte mir, dass es in anderen Fächern genau so sei. Sie übe mit ihm, und sie habe das Gefühl, dass er es verstanden hat. In der Arbeit schreibt er dann eine 6 und erklärt, er hätte ja von dem Lehrstoff keine Ahnung gehabt.

Ich habe mir auch schon gedacht, dass er das vielleicht extra macht, um vom Gymnasium wegzukommen. Das hat er ja jetzt geschafft: Er ist jetzt auf der Realschule. Ich glaube, am allerliebsten würde er gar keine Schule besuchen, sondern den ganzen Tag Fußball spielen. Aber das geht ja nun nicht.
 
Garfield17 19.01.2020 11:56
Klingt jetzt vielleicht blöd, aber mal den Freundeskreis gesichtet ? Vielleicht will er  nicht als Streber da stehen und verhaut dann absichtlich ?
 
(Nutzer gelöscht) 19.01.2020 11:58
Ich glaube, der Junge (eventuell mit Eltern)ist erst mal ein Fall für den Schulpsychologen. 
 
Zita77 19.01.2020 13:19
Und wenn die Eltern mal tief in sich horchen und überlegen,das selbst die Realschule nicht die passende Schulform ist.
Küchentisch und Klassenraum sind zwei paar Schuhe. 
Vielleicht braucht der Junge nicht hier und da Unterstützungen sondern einfach mal "Luft" ...und weniger Schulstress. Er würde mit einer Extrarunde vielleicht auf den richtigen Weg kommen. Man muss Kinder auch mal Fehler machen lassen.
Klar denkt man ,das so etwas ein vergeudetes Jahr ist und ausgerechnet "Mein Kind"....aber es wirkt Wunder...hab ich mit meinem Kind auch durch...
 
(Nutzer gelöscht) 19.01.2020 13:27
Ich kann es nur aus subjektiver Erfahrung beurteilen. Einer meiner Söhne hat über Hauptschule - M-Zug - Lehre - Abi - Studium seinen beruflichen Weg gefunden. 
Die "Lehre" war aus meiner Sicht eine Motivation für seinen späteren Werdegang.
 
(Nutzer gelöscht) 19.01.2020 15:37
Es geht halt nicht immer jeder den kürzesten Weg. 
“ Abzweigungen “ seh ich nicht als vergeudete Zeit. 
 
(Nutzer gelöscht) 19.01.2020 16:38
Prüfungsangst, bzw das Phänomen, das Gelernte plötzlich nicht abrufen zu können kommt Recht häufig vor. Er sitzt vor dem Arbeitsplatz und sein Kopf tanzt Tango und er kommt nicht an das Abgespeicherten heran. Das kann man üben
 
Eisblume50 19.01.2020 20:33
Ja, Nicole, hast Du da ein paar Tipps?
 
Eisblume50 20.01.2020 20:36
Danke für alle Hinweise.
Ich merke aber immer wieder, wie Vorurteile und vielleicht auch eigene Erlebnisse in die Diskussion einfließen und eine objektive Betrachtung verhindern. Geht mir aber manchmal ganz genau so.
Die Eltern des Jungen sind keineswegs "über-ehrgeizig". Sie haben der Rückstufung auf die Realschule ohne weiteres zugestimmt. Der Junge hat dort gerade einmal angefangen, es ist total verfrüht, jetzt schon davon zu sprechen, ob er eine Klasse wiederholen sollte. Ich bin überzeugt davon, dass es kein großes Theater geben wird, wenn dies nötig werden sollte.
Dass Eltern versuchen, ihren Kindern die bestmögliche Erziehung und Ausbildung zu ermöglichen, sollte man ihnen nun wirklich nicht zum Vorwurf machen.
 
(Nutzer gelöscht) 20.01.2020 22:15
Ich merke aber immer wieder, wie Vorurteile und vielleicht auch eigene Erlebnisse in die Diskussion einfließen und eine objektive Betrachtung verhindern. Geht mir aber manchmal ganz genau so.

Was erwartest Du denn von den Äußerungen auf einer solchen Seite? 
Fachleute geben keine Ferndiagnosen ab; also bleiben nur die eigenen Erfahrungen.

Vielleicht ist dies ja auch eine spezielle Form von "Laber-Blog".
 
Eisblume50 21.01.2020 17:47
Also, ich habe ein Problem und wollte gerne wissen, was ihr dazu meint. Laber-Blogs werden von mir weder gelesen noch eröffnet!
 
(Nutzer gelöscht) 21.01.2020 17:53
@Eisblume, geht es hierbei lediglich um die Bezeichnung "Laber .." und darum um den Ausschluss? was ist mit dem Schokoladenblog? Sonderlich intellektuell und anspruchsvoll ist er ja nicht gerade... 🤔
 
Callimaus 21.01.2020 18:03
Eisblume, jetzt verstehe ich dich ausnahmsweise auch nicht.
Die User können doch nur ihre eigene Erfahrungen, Erlebtes, Ideen etc. einbringen. Das haben sie getan.
Ich finde nicht, das dies hier ein Laberblog geworden ist.
 
Eisblume50 21.01.2020 18:07
Anne, klar. Finde ich auch gut so. Man kann durchaus auch ein unwichtiges Thema aufs Tapet bringen und etwas Nettes und Lustiges dazu schreiben. Die- wie soll ich sagen? - Spieleblogs finde ich zum Teil auch ganz nett.
Für mich macht es aber schon einen Unterschied, wenn einer schon in der Bezeichnung seines Blogs zum Ausdruck bringt, dass er sowieso nur "Gelaber" hören wird.
Aber ich möchte wirklich nicht noch einmal eine Diskussion zu diesem Thema aufmachen. Ich ignoriere diese Blogs und gut!
 
Eisblume50 21.01.2020 18:10
Na ja, hast schon Recht, Calli. Mich hat gestört, wie sofort auf die Eltern eingedroschen wurde - dabei sind das die nettesten Menschen, die ich kenne, und bestimmt rücksichtsvolle Eltern. Ich rege mich halt immer auf, wenn Menschen einfach so und völlig ohne Grund irgendwelche unschönen Dinge zugeschrieben werden.
 
Callimaus 21.01.2020 18:16
Das verstehe ich schon. Nach den Eltern hätte man erstmal fragen können.
Eisblume, du weisst doch, die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. 
Den Blog deswegen gar nicht beachten, etwas ungerecht ?
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