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Die Bäckerei...

Die Bäckerei...
...in der ich, wie die meisten wissen, jeden Morgen frühstücke, hat eine neue "Aushilfskraft". Eine Frau von 66 Jahren, die bisher bei REWE gearbeitet hat.
Mir fällt auf, dass immer mehr Frauen sich nach der Rente noch eine Beschäftigung suchen, um den Lebensstandard einigermaßen halten zu können. Ich kann mich nicht erinnern, dass es so etwas gab, als ich jung war. Da sind die Frauen mit 60 fröhlich in Rente gegangen und haben sich ihren Enkeln und/oder ihren Hobbys gewidmet.
Es ist ja kein einfacher Job in der Bäckerei: Die Arbeitszeit ist von 5.30 bis 10.30 Uhr (zweimal in der Woche), man steht natürlich die meiste Zeit, und man ist alleine. Wenn sich eine Schlange ungeduldiger Menschen bildet, die alle ihre Frühstücksbrötchen kaufen wollen, und gleichzeitig drei, vier Leute an den Tischen sitzen und auf ihren Kaffee warten, dann braucht man schon gute Nerven. Schließlich - jeder erwartet ein freundliches Wort, jedes Kind bekommt sein Kekschen -ehrlich gesagt, ich würde mir das nicht mehr zutrauen.
Wie gesagt, der Trend fällt mir auf, hauptsächlich bei Frauen. Ich habe den Eindruck, Männer kommen mit der Rente eher aus.

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 20:15
vielleicht möchte sie noch was tun — auch Männer wollen es, trotz Rentenalter.

Gibt oft im TV Berichte darüber, dass manche - ob Mann, ob Frau - noch gar nicht in Rente wollen.
 
Valery 14.08.2020 20:16
Männer deiner Generation (und meiner auch) haben immer mehr verdient als Frauen (das zum Thema Gleichberechtigung), haben auch entsprechend größere Renten. viele Sachen, was für Frau mehr kostet, kostet für Mann weniger, z.B. Friseur, Kleidung, Schuhe etc. (ok, Schuhe und Kleidung je nach dem, aber trotzdem..).
 
Valery 14.08.2020 20:18
stimmt, Schongross! 66 ist nicht so alt, manche Leute sind noch ganz fit in dem Alter, und suchen gerne eine sinnvolle Beschäftigung. unter Menschen zu sein, sich nützlich fühlen, und ja, etwas mehr Geld haben. ich glaube, wenn eine Frau sehr krank und gebrechlich ist, wird sie diese Arbeit nicht machen, auch wenn Geld nicht ausreicht. dann schraubt sie eher ihre Bedürfnisse runter, lebt von Sozialhilfe usw. aber arbeiten kommt nicht in Frage.
 
Eisblume50 14.08.2020 20:25
Na ja, natürlich ist 66 heute kein Alter mehr. Und natürlich kann man da noch allerhand machen. Aber eine so anstrengende Tätigkeit?
Wenn man sich zu Hause langweilt und genug Kohle hat, gibt es doch genug Möglichkeiten, sich zu betätigen: Die VHS bietet eine ganze Reihe interessanter Kurse, speziell für Leute ab 65, von der Universität des Dritten Lebensalters mal ganz abgesehen. Auch hier am Ort wird gerade für Ältere viel angeboten - Ausflüge, gemeinsames Mittagessen, Gespräche, sonstige Veranstaltungen. Liegt coronabedingt alles auf Eis. Aber normalerweise braucht niemand zu arbeiten, um nicht einsam zu sein.
 
Valery 14.08.2020 20:29
stimmt auch.
aber hier ist wirklich was für die Menschen auch nützliches.
übrigens, manche Frauen mögen es gerade, so eine Tumulte, eine Schlange von Kunden, einige Wartende am Tisch usw., und sie - eine Königin-Dienerin, die alles in Griff hat, alle müssen von ihr zwar bedient, aber auch regiert werden usw. hier kann sie auch ihre kleine Macht ausüben, was bei VHS nicht möglich wäre... lach...
 
Eisblume50 14.08.2020 20:30
Da magst Du auch recht haben, Valery!
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 20:32
Es ist doch kein Geheimnis, dass viele Frauen selbst bei gleicher Qualifikation schlechter bezahlt werden.

Durch Kindererziehungzeiten fehlen zusätzlich Beiträge um für die Rente einzuzahlen.

Dieser, ich nennen ihn bewusst ,,systemrelevante Personenkreis, verdient sehr wenig Geld und ist deshalb auf einen in Vollzeit mitverdienenden Partner angewiesen.

Die faktischen Rentenkürzungen der letzten Jahre tun dabei ihr Übriges.
 
Nordlicht1961 14.08.2020 20:42
Die Armut ist weiblich, heißt es. Da ist sicher etwas dran.
 
Eisblume50 14.08.2020 20:45
Ich habe daran gedacht, dass gerade im Einzelhandel sehr wenig verdient wird. Und ich bin der Meinung, dass Menschen, die gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt haben auch von ihrem Verdienst leben können sollten. Es bleibt ja jeder unbenommen, sich auch bei ausreichender Rente einen Job zu suchen, um unter Leute zu kommen, sich nützlich zu machen oder was weiß ich.
Das gilt meiner Ansicht nach zumindest für die Frauen, die arbeiten. Welche natürlich meint, sie müsse bis zum 18. Geburtstag des Kindes zu Hause bleiben, na ja, das ist dann eine andere Sache.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 20:47
Deshalb Bürgermeister von HH und Finanzchaosminister ja eingeführt Grundrente. 😉
Nur leider vergessen Gegenfinanzierung mit Finanztransaktionssteuer wie versprochen! 😥
 
Valery 14.08.2020 20:47
Eisblume, du hast so ein schmerzhaftes (für mich) Thema gebracht...
ich bin hier in BRD relativ spät mit der Arbeit und Rentenanzahlungen angefangen. ich kann aus gesundheitlichen Gründen nicht eine volle Stelle arbeiten. entsprechend wird meine Rente winzig, ich werde dann auf Sozialhilfe rutschen und an sie angewiesen. Schlimm!
und was kann ich dann noch arbeiten?? bin nicht mal Übersetzerin und kann keine Privatunterrichte geben in keinem Fach der Welt. es wird keine rosige Zeit, wie ich das sehe...
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 20:53
Kann man mit Jura-Diplom nicht anbieten selbständige Rechtsberatung Valery?
 
Eisblume50 14.08.2020 20:58
Ach, Valery! Keine Ahnung, aber wenn Du aus gesundheitlichen Gründen nicht voll arbeiten kannst, wirst Du vermutlich Ansprüche auf Ausgleich haben. Leider kenne ich mich da nicht so gut aus. Bist Du nicht eigentlich Juristin? Ich vermute mal, dass Du mit Deinem ukrainischen Abschluss hier nicht so viel machen kannst, oder?

Aber nochmal kurz zum Thema: Die Vorgängerin der Frau, die jetzt neu eingestellt wurde, warf schon nach einem knappen halben Jahr das Handtuch. Sie hatte Albträume und litt an Schlaflosigkeit. Das extrem frühe Aufstehen, der Stress! Sie wurde regelrecht krank. Deswegen bezweifle ich, dass sich jemand ausgerechnet so einen Job als Beschäftigung im Alter aussucht.
 
Valery 14.08.2020 21:04
ich habe Jura in Soviet Union studiert. 
 
Valery 14.08.2020 21:05
na gut, Eisblume, wie lange ist diese neue Dame da angestellt? kann auch noch sein, dass in einem halben Jahr sie das Handtuch wirft...
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 21:06
Aber wurde doch anerkannt von byrische Staarsregierung?! 😉🙂
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 21:11
Die Männer arbeiten auch sehr häufig noch, aber nicht so häufig im Kundenkontakt, mehr Fahrer, Lager, KH Krankentransport. Bei der Dame Stelle ich mir auch die Arbeitszeiten bescheiden vor, frühes aufstehen, kein geregelter Schlafrytmuss. Und sich wohl häufig neu einarbeiten. (neue Produkte)
 
Killepitsch 14.08.2020 21:13
Leider geraten auch schon frauen mittleren Alter in finanzielle Schieflage.
Oft sind es die Alleinerziehenden, welche nach einer Trennung keine Arbeit finden.
Da ist der Lebensunterhalt auch mit Job schon ein Kraftakt und von der Rente dann ganz zu schweigen, da sie erst spät in die Rentenkasse einzahlen können.

Wer das so alles meistert hat meinen absoluten Respekt.
 
Hohenpriesterin1 14.08.2020 21:30
Die Jobs für 2 Tage die Woche, sind nicht so großzügig gesäht. Da muss man das nehmen,was sich anbietet. Und das ist meistens im Verkauf oder 2-3- die Woche Büroräume reinigen auf Papiere.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 22:03
Wenn die Dame vorher bei Rewe tätig war, dann wird sie sicher wissen, wie man mit Kunden umgeht und worauf sie sich eingelassen hat. 

Eisblume5014.08.2020 um 20:58 Uhr
" Das extrem frühe Aufstehen, der Stress! Sie wurde regelrecht krank. Deswegen bezweifle ich, dass sich jemand ausgerechnet so einen Job als Beschäftigung im Alter aussucht."
=> Bei uns öffnen die Rewe-Märkt um 7:00 Uhr, die Mitarbeiter (alle Altersklassen) dort fangen gegen 6:00 Uhr in der Frühschicht an- also auch nicht anders als beim Bäcker. 
Daher finde ich die Arbeitszeiten 2x die Woche vertretbar- auch in dem "Alter".
Krankenschwestern, Altenpflegerinnen usw. fangen (auch in dem Alter) früh an zu arbeiten und das auch noch in Wechselschichten. 
 
Junggebliebene 14.08.2020 22:33
Ich weiß ja nicht, wie groß der Ansturm ist und wie es mit der Hintergrundarbeit aussieht( Brötchen noch belegen etc.).
Aber ich habe sehr gerne im Handel gearbeitet...egal wie lang die Schlange war,lächel.
Ich finde 5 Std. 2 mal in der Woche ok.
 
Siebenpunkt 14.08.2020 22:50
Meine Kollegin, inzwischen 71, arbeitt noch mit, im Dreischichtdienst. Nachtdienst ist schwieriger als regelmäßig früh aufstehen. Meine Kollegin arbeitet übrigens nicht, weil sie muss, sondern weil sie es kann, ich bewundere ihre Energie.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2020 23:53
Eisblume, frag sie doch, statt zu spekulieren. Ich kenne auch viele ältere und alte Menschen, die Ziemlich stressige Tätigkeiten ausüben, komplett freiwilllig, weil sie sich ohne langweilen würden oder auch immer noch  neue Herausforderungen suchen.

Ein befreundeter Zahnarzt hätte damals mit 65 die Kassenzulassung abgeben müssen. Inzwischen ist das ja geändert. Was hat er gemacht? Er ging nach England, wo er problemlos in Vollzeit weiterarbeiten konnte, weil er meinte, er sei doch viel zu fit, um zuhause einen auf Rentner zu machen. Erst mit 74 kam er zurück nach Deutschland, weil mittlerweile in England die Versicherung so teuer geworden war, dass er sogar draufgezahlt hätte. 

Eine entfernte Verwandte ist Mitte 70 und hat ihren eigenen Gärtnerbetrieb. Sie arbeitet nach wie vor mehr als Vollzeit, weil sie die Arbeit immer gefreut hat. Und sie legt Gärten an, schleppt dafür Büsche und Bäumchen, Oflastersteine und Palisaden, ist also auch körperlich echt anstrengend. Sie hat mehrere Häuser und keine Kinder und müsstekeineswegs arbeiten.

Eine befreundete Humanmedizinerin hat ebenfalls freiwillig bis Mitte 70 gearbeitet - und Krebspatienten betreut. Das war v.a. psychisch anstrengend, weil sie ihre Aufgabe immer sehr ernst genommen hat und auch über die rein medizinische Betreuung für die Patienten da war. 

Ein näherer Verwandter hat bis zum Alter von Mitte 60 insgesamt vier oder fünf Studiengänge abgeschlossen, alles neben Vollzeitarbeit. Dann hart er angefangen, in Eigenregie sein Anwesen umzubauen. Nebenbei arbeitet er freiberuflich in verschiedenen Bereichen. Und ab und zu fährt er als Senior Expert mit irgendeiner Organisation ins Ausland, um dort sein Ingenieurswissen weiterzugeben. Er meinte kürzlich, er würde auch mit 100 noch arbeiten wollen und er hat fest vor, auch so alt zu werden. Jetzt ist er 75. 

Es gibt sehr viele Menschen, die finanziell nicht auf das Geld angewiesen sind und trotzdem gerne arbeiten. Ich kann mir ehrlich gesagt auch überhaupt nicht vorstellen, irgendwann nicht mehr zu arbeiten. Solange ich körperlich und kräftemäßig dazu in der Lage bin, möchte und werde ich sicherlich arbeiten, selbst wenn ich vorher fett im Lotto gewinnen sollte. 

Natürlich gibt es auch Menschen, die arbeiten müssen. Wie es sich im konkreten Fall verhält, erfährst du durch geschicktes nachfragen. 😉
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 00:07
Interessant was es gibt und wen du alles kennen Alteja 😉🙂
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 00:59
Tja, Burkulli, ich hatte ja sogar mit dir schon telefonisch das Vergnügen.😉
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:01
😆
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:01
Alteja wenn nenn richtig mich!
Borg Ulli thirteen of Five 🧐
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:07
Okay Burkhard, weil du es bist! Ich weiß ja nicht, ist Ulli evt dein Zweitname? Soll ich Burkhard Ulli sagen? Ist doch etwas sperrig. Deshalb dachte ich, Burkulli verbinde beide Namen. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:12
Ja noch einfacher als anzureden Sylke, Beats, Pony, Anne Emmy Punkhurst! 😅😅😅
Mit der telefonierst sicher regelmäßig?! 🧐
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:23
ach, Burkulli, ich greif den Namen mal auf... kann mich auch noch an dein Stimmchen erinnern 😆
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:27
Ah Punki du kennen auch
Borg Ulli thirteen of Five 😎
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:29
Burkulli hat was 🤔 vielleicht lassen sich da noch die Göre unterbringen ... und der Panther 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:32
Was hat denn Sylke mit der Frage zu tun, wie nun deine ganzen Namen aneinanderzureihen sind?
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:33
vielleicht soll ich das entscheiden? 🤔
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:35
dachte du können ihre Erfahrung nutzen Alteja! 😉🙂😀
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:35
Burkpangörulli?
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:36
😂
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:37
wenn ich es nicht besser wüsste, könnte das glatt was meditatives sein... 😆😅
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:38
Secondhand-Erfahrungen  sind weniger wertvoll wie eigene. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:38
ich habe gar keine Panföte! 😅
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:43
Das war jetzt ne schwache Leistung, Burkili, da baut man extra Fehler ein und du merkst es nicht mal! Und die Nummer mit der panflöte... tja, sprachlich einfach echt nicht sonderlich versiert. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:47
Sorry Alteja wenn es hier geben Frauen deren Post mich mehr interessieren, als die von Alteja und Punki! 😊😊😊
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:51
Tja, burkilus, wenn.... vor allem umgekehrt 🤣
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:56
sorry fürs OT liebe Eisblume 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:58
So, ihr süßen, ich geh jetzt mal schlafen. Mein Süßer pennt auch schon. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 01:58
Nachti 😎
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 02:03
Gute Nacht, Elizabeth! 🙂
 
sophi1 15.08.2020 02:13
Da schau an!😏😅💫
Gute Nacht, ihr Lieben! Lololol
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 02:16
Gute Nacht, Mary-Ellen 🙂
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 04:10
Nachtrag: 
In meinem Wohnviertel wird die Tageszeitung an 6 Tagen sehr sehr sehr früh morgens von einer aktiven Rentnerin zugestellt. 
Nicht weil sie es aus finanziellen Gründen tun muss, sie hat einfach Freude an ihrer Tätigkeit  Das hört man in persönlichen Gesprächen mit ihr heraus, sie ist übrigens 72 Jahre alt. 
 
Valery 15.08.2020 10:36
das, was Aletheia beschrieben hat, mit der Arbeit im Alter ist mir sehr bekannt auch aus meiner Familie und Bekanntenkreis.

es wäre interessant darüber was zu lesen, mehr oder weniger wissenschaftliches, ob es was gibt?? dass es Menschen gibt, die von Jugend aus nicht arbeiten möchten, alles mögliche anwenden und nur nicht arbeiten zu müssen. so ist ihre Grundausstattung.
und es gibt Menschen, die sehr gerne arbeiten möchten, die daran großes Sinn und Freude finden, Erfüllung, für manche ist es eine richtige Berufung usw. ich selber gehöre zu der zweiten Kategorie, eine sinnvolle Arbeit, mit bestimmten Aufgaben, manchmal komplizierten, wo du auch in Freizeit ab und zu im Kopf eine Lösung finden versuchst usw., eine sinnvolle Beschäftigung, eine Teilhabe an gesellschaftlichem und sozialem Leben, unter Menschen und gleichgesinnten zu sein, sich tätigen und eigene Kenntnisse und Fertigkeiten anwenden, in Tat umsetzen, sich dabei "verwirklichen" oder erfüllen, sich selbst respektieren dafür und von anderen Respekt auch dafür bekommen und anderen Respekt geben, Anerkennung und nicht zuletzt das Geld für Lebensunterhalt zu haben. 

ich denke aber, dass die, die von ihrer Grundausstattung nicht arbeiten wollen, sollten in Ruhe gelassen werden. ich weiss aber nicht, wie das mit Sozialsystem in Einklang zu bringen. also, ok, Lebensunterhalt wird denen von Sozialhilfe gesichert, wenn auch karg, aber vieles anderes, diese Erfüllung, Respekt usw - das kann man schwer denen sichern. und das wäre vielleicht doch gut zu überdenken. 
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2020 11:10
Valery, ich glaube, es geht nicht jedem um den Kontakt mit Menschen. Meine Großmutter hatte einen Bauernhof: Tiere, Land und Wald. Da war immer was zu tun, aber meist eher solitäre Arbeiten. Sie hat bis zum Alter von 90 Jahren Früchte geerntet und Marmelade gekocht, Hühner versorgt, den Garten bearbeitet, gekocht und gebacken und den Haushalt gemacht. Wenn wir ihr gesagt haben, sie solle sich doch mal ausruhen, meinte sie immer, die Arbeit sei ihr liebstes Hobby. Und tatsächlich: sie hat wenig geschlafen, zeitlebens viel gearbeitet, nie gemeckert und die Arbeit sichtbar gerne gemacht. Schon als ich Kind war, hat sie immer gesagt, wie glücklich es mache, arbeiten zu können. Sie wollte mich zur Mithilfe oder zu anderer Arbeit motivieren, wenn ich mich in den Ferien gelangweilt habe. Sonntags hat sie gelesen (sie konnte nicht nur Schillers Glocke komplett auswendig) oder Handarbeiten gemacht. Einfach nur „gechillt“ hat sie nie. Ich glaube, das hätte sie auch keine drei Minuten ausgehalten. 
 
Valery 15.08.2020 12:32
klar, nicht alle mögen es unbedingt unter Menschen zu arbeiten. aber sie lieben Arbeit und sie lieben es, zu arbeiten! das ist schon so eine Sache, jeder sucht sich das, was ihm passt.
wie du deine Großmutter beschrieben hast, so war meine Mama. nur einfach gechillt hat sie in höheren Jahren schon manchmal, und das war gut so. aber sonst immer viel gearbeitet, in freie Zeit gelesen oder Handarbeit (nähen usw).
in meiner Familie sind alle so auf die Arbeit gerichtet, ausser einer Nichte. wir wundern uns, woher das kommt. wir haben sie nie mit einem Buch gesehen, nie hat sie sich für die Schulfächer oder Bücher oder Kenntnisse oder sinnvollen Beschäftigungen interessiert und das aus Kindesalter so. unerklärlich. sie wollte immer nur laufen, spielen, TV gucken, ohne Sinn und Wahl, einfach so. es ist traurig, wie sie jetzt schon nicht so jung lebt, ziemlich untergekommen und ist Last für den Rest der Familie, weil wir ihr unterzugehen doch nicht erlauben und halten sie so oder anders vor dem Untergang. sie gibt Geld für Zigaretten aus, aber sie bezahlt ihre Stromrechnungen nicht so dass ihr das Strom in der Wohnung abgeschaltet wurde. wir alle können es nicht nachvollziehen und begreifen. 
 
Megamolly 15.08.2020 13:56
Das mit dem Dauzverdienen müssen, weil die Rente nicht reicht, ist bedauerlich.
Aber wenn sie es sonst braucht, why not ... jedem das Seine: die einen gehen Kaffee trinken, andere machen ein Seniorenstudium und nochmal andere gehen eben 2 Mal die Woche paar Stunden Arbeiten.
Von wegen anstrengend ... kommt drauf an wie weit weg sie wohnt. Ich stehe jeden morgen um 4 auf, damit ich um 7 bei der Arbeit bin .... und das bis 64 .... die ganze Woche.
 
Eisblume50 15.08.2020 20:37
Ich versuche einmal, ein Fazit zu ziehen, weil ich den Blog jetzt schließe.
Dass Menschen, die noch in Lohn und Brot stehen, morgens früh aufstehen müssen, um rechtzeitig am Arbeitsplatz zu sein, hat ja nun überhaupt nichts zu sagen. Ich selbst bin 40 Jahre lang morgens um halb sechs aufgestanden - gleich am Tag nach meiner Verrentung habe ich das aber völlig vergessen. Ich bin froh und glücklich, bis acht Uhr schlafen zu dürfen.
Ja, viele Menschen haben mit Mitte 60 noch jede Menge Energie und arbeiten gerne noch ein paar Stunden in der Woche. Allerdings muss es nicht immer die lautere Wahrheit sein, wenn eine/r, der, die auf die 70 zugeht, meint, die Arbeit mache ihm so viel Spaß, dass er/sie einfach nicht aufhören wolle. Keine/r gibt gerne zu, arm zu sein. 
Ich versichere Euch, dass auch ich nicht zu Hause im Sessel sitze und warte, bis mein Kopf nach links oder rechts herunterfällt und der Tod eintritt. Bei mir ist es eine Mischung aus beidem: die Arbeit macht mir Spaß, und das Geld kann ich gut gebrauchen. Würde ich über ausreichende Geldmittel verfügen, arbeitete ich allerdings überhaupt nicht mehr - mir würden spontan jede Menge Möglichkeiten einfallen, meine Freizeit zu verbringen, vom Sprachkurs bei der VHS bis zum Studium der Kunstgeschichte bei der U3L.
Viele Menschen wollen auch keine großen Veränderungen mehr auf sich nehmen und z.B. in ihrer Wohnung bleiben. Alle Kosten eingerechnet, kommt man in Frankfurt selbst für eine kleinere Wohnung auf 1.000 Euro. Viele Renten geben das nicht her.
Ehrlich gesagt, mir macht es nicht so viel aus, ein paar Stunden in der Woche zu(arbeiten. Aber dazu muss ich nicht, wie früher, in aller Herrgottsfrühe aufstehen (mit fast 70 hat der Mensch das wirklich hinter sich, und ich finde es mehr als daneben, wenn Menschen, die vom Alter her noch mehrere Jahre berufstätig sind, hier herumprahlen, wie früh sie morgens aufstehen müssen), und ich kann die meiste Zeit gemütlich auf meinem Popo sitzen. Aushilfe bei "Elvis" - für mich wäre das die absolute Hölle.
So, und jetzt schließe ich den Blog.
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