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Heute Morgen....

Heute Morgen....
ging es in einer Fernsehsendung um das Thema "Aufbruch". Es wurden kurze Filme eingeblendet, in denen Menschen vom "Aufbruch" in ihrem Leben erzählten. Einer wanderte nach seiner Pensionierung nach Jerusalem, ein anderer überwand seinen Alkoholismus. Beides wurde von den Betroffenen als Aufbruch empfunden.
Meine Frage an Euch: Seid Ihr irgendwann in Eurem Leben "aufgebrochen"? Gibt es etwas, das Ihr auch heute noch als "Aufbruch" empfindet?
Ich weiß, dass das sehr intim werden kann. Nicht jede/r wird darüber "sprechen" wollen. Vielleicht kann dieser Blog aber eine Anregung sein, über das Thema nachzudenken.
Ich bin jetzt erst einmal wieder offline und beschäftige mich mit anderen Dingen. Heute Abend bin ich wieder da.
Noch eines: Das hier ist kein Spaß-und-gute-Laune Blog. Beiträge, die nichts mit dem Thema zu tun haben, werden sofort gelöscht.

Kommentare

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PeterGausH 07.03.2021 12:52
Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber - auch bei mir - hat es manchmal "klick" gemacht und meine Sehensweise hat sich geändert. 
Das ist oft nur ein Wort oder Hinweis gewesen, hat aber zu einem Umdenken geführt.
Wenn ich so nachdenke, immer zum Positiven.
Früher hat man gesagt: "Der Groschen ist gefallen" zwinkerndes Smiley  
 
Siebenpunkt 07.03.2021 12:55
von alleine passiert sowas eher selten, meistens tritt das Schicksal kräftig zu, ehe man in Gang kommt, kommen muss
 
Nordlicht1961 07.03.2021 13:12
Als Aufbruch würde ich das nicht direkt bezeichnen, aber als ausschlaggebend und ungemein wichtig. Es war ein Wochenendseminar Mitte der 1990er, das meine Sichtweise aufs gesamte Leben grundlegend verändert hat. Ich bin nach wie vor sehr dankbar dafür, auch meinem damaligen Partner, über den ich dahin kam. 
 
Frangipani1962 07.03.2021 13:16
"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..."
In meinem Lieblingsgedicht von H. Hesse stellen die  einzelnen Lebensphasen des Menschen  von der Geburt bis zum Tod verschiedene durchlebbare "Stufen " dar.
Ist der Übergang  in die nächste Lebensphase nicht schon ein "Aufbruch"?
Ich persönlich empfinde meist einen "Aufbruch"  als Weiterentwicklung und davon gab es in meinem Leben einige. 
Kluge und unkluge Entscheidungen selbst gewollter  und fremdbestimmte "Aufbrüche" halten sich die Waage.
Aber: immer habe ich etwas dazu gelernt, egal ob es positiv oder empfunden negativ war.
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2021 13:18
Brechen wir nicht immer wieder auf??? Sind nicht laufend neue Aufbrüche in unserem Leben?
Muss ja nicht gleich Auswandern sein. Alleine wenn ich, z. B. die Ernährung umstelle, breche ich doch zu etwas "Neuem" auf!
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2021 13:25
Nach einem jahrelangen Kampf innerhalb meiner Familie, den ich verloren hatte, war ich ziemlich am Ende. Ehe, Gesundheit und Konto ziemlich am Boden. 

Da habe ich eine Rente beantragt, eine Psychotherapie begonnen, Trennung und Scheidung eingeleitet ..und bin hierher umgezogen. Etwa 100km von meinem Waterloo entfernt, konnte ich neue Kräfte sammeln und vielen Menschen verzeihen ..wenn auch nicht vergessen. 

Über "Krise als Chance" habe ich früher gelacht. Heute sehe ich das anders. Ich freue mich heute über Anschaffungen und Erlebnisse, die ich früher für selbstverständlich hielt. Mit meiner Ex, die damals genau so gelitten und verloren hat wie ich, kann ich wieder reden. Menschen, die mir sehr geschadet haben, laufen mir hier nicht über den Weg. Und mein neues persönliches Umfeld, konnte ich von Anfang an meinem neuen Lebensstandard anpassen.

Aber ich bin auch zum Egoisten mutiert. Ich gehe allem aus dem Weg, das nicht gut für ich ist oder zu sein scheint. 

Schon vorher hatte ich einige Male neu angefangen. Deshalb war ich immer schon flexibel. Aber dieser Aufbruch war der wichtigste und erfolgreichste meines Lebens. Wenn er auch weder zum Liebesglück, noch zu finanzieller Sicherheit geführt hat. Ich fühle mich hier in einem beschaulichen Stadtteil, auf meinen 40 Quadratmetern Deutschland in einem Hochhaus sauwohl ..und möchte am liebsten nicht mehr hier weg.
 
CookieJulez 07.03.2021 13:29
"Krise als Chance" hab ich früher tatsächlich auch nicht verstanden. Dann kam DIE Krise und alles wurde anders. 😂

(DIE Krise, das heißt, meine ganz eigene persönliche Existenzkrise)
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2021 13:36
höchstens, dass ich es damals gewagt hatte, als behinderte Tochter vom Elternhaus auszuziehen 
 
Nordlicht1961 07.03.2021 13:37
Stimmt, Brummsel! Wenn ich so über das nachdenke, was du und Frangipani 1962 geschrieben haben, dann gibt es das in jedem Leben. Mein Entschluss, mit dem Nichtrauchen zu beginnen und das zu tun, war auch ein lebensverändernder Aufbruch. 
Sicher sind nicht alle Aufbrüche so spektakulär wie den Jakobsweg zu gehen oder so, aber es gibt trotzdem viele davon. Umzüge waren es zB auch. Mein Akzeptieren der Erkrankung. Das Loslassen einer verlorenen Liebe und der Weggang aus einer unguten Beziehung (nicht nur partnerschaftlich, auch familiär oder freundschaftlich) - die Liste ließe sich fortsetzen. 
Danke für diesen Blog, er löst interessante Gedanken aus, Eisblume! 
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2021 13:38
Ich bin wieder und wieder neu aufgebrochen, in der Bildung, im Job. Behinderungsbedingt musste ich schon öfter n Plan B für Bildung und Job entwickeln, sei es aufgrund von Diskrimienierung (wo ich stets n neuen Weg gesucht hab,als dies auszufechten) ,  sei es aufgrund dessen, das sich das Handicap vergrößerte und der Job nicht mehr dazu passte, sei es aufgrund von Langeweile im Job und der Aufbruch zu  neuen Ufern.
 
doreen 07.03.2021 16:02
Im Aufbruch oder am Sortieren meines Lebens bin ich quasi in Dauerschleife. Immer mal wieder das Limit testen, oder Menschen, die ich fälschlicherweise in mein Leben gelassen habe wieder  aus dem Kopf zu verbannen. 
 
Eisblume50 07.03.2021 21:25
Auch in meinem Leben gab es mehrere Aufbrüche. Wenn ich sehr optimistisch bin, denke ich, ich könnte vielleicht noch einmal zu ganz anderen Zielen aufbrechen. Sobald ich wieder realistisch denke, kommt mir die Erkenntnis, dass mein nächster Aufbruch höchstens in das nahe gelegene Altenheim führen kann....
 
Tommie53 07.03.2021 22:21
Aufbrechen geht nur, wenn man das Bisherige vollkommen los- und hinter sich gelassen hat. Dies zu tun bestand für mich lange Jahre weder Anlass, Lust noch gar Notwendigkeit. 
Das musste ich überhaupt erst einmal, spät, in meinem Leben und losgelassen habe ich weiß Gott nicht freiwillig - den letzten Dingen ist Mensch einfach ausgeliefert.
Es sind drei Jahre her, seit ich meinen Hafen verloren habe, man stelle sich nun kein stolzes Schiff mit geblähten Segeln vor, es ist eher ein orientierungsloses Treiben im Nebel - neue Ufer sind keine auszumachen, bin nicht mal sicher, ob ich überhaupt welche finden möchte.
Trotzdem ist es wohl ein Aufbruch, vielleicht bin ich einmal in der Lage, diesen anzunehmen, ihn selbst aktiv zu gestalten.
 
Siebenpunkt 07.03.2021 22:35
Manchmal ist es gar kein Aufbruch, sondern ein Rausgeschleudertsein mitten aus dem Leben, gezwungen, neue Wege zu nehmen. Wir nennen es Schicksal, es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mich als nicht mehr als einem Molekül im Kosmos sehen können.
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2021 22:42
Bei mir war es die Diagnose, neu aufzubrechen. Mich auszuprobieren, meine Grenzen auszuloten, mutiger zu sein. Somit hat mich die Diagnose, nachdem ich sie akzeptiert habe, wachsen lassen. Carpe diem.
 
Eisblume50 08.03.2021 20:44
Eigentlich finde ich nicht, dass "Aufbruch" bedeuten muss, alles bisherige hinter sich zu lassen. Für eine Pilgerreise, die die Sichtweise verändert, für den Besuch von Kursen bei der VHS, die den Horizont erweitern muss man ja nicht sein bisheriges Leben komplett aufgeben. Das kann doch alles im Rahmen des Bisherigen stattfinden.
 
Tommie53 08.03.2021 22:13
@Eisblume50 - so sieht jeder die Begriffe etwas anders und das ist auch ganz in Ordnung so. Für mich sind das, was Du ansprichst einfach Stufen, weitere Schritte im Lauf eines Lebens. Natürlich bringen sie uns, mit Glück, voran und öffnen neue Horizonte. Ein Aufbruch, so, wie ich ihn verstehe, hat etwas Radikales und, bedeutet eben auch einen "Bruch" mit dem Seitherigen.
 
Tommie53 08.03.2021 22:13
@Eisblume50 - so sieht jeder die Begriffe etwas anders und das ist auch ganz in Ordnung so. Für mich sind das, was Du ansprichst einfach Stufen, weitere Schritte im Lauf eines Lebens. Natürlich bringen sie uns, mit Glück, voran und öffnen neue Horizonte. Ein Aufbruch, so, wie ich ihn verstehe, hat etwas Radikales und, bedeutet eben auch einen "Bruch" mit dem Seitherigen.
 
Siebenpunkt 08.03.2021 22:25
Und die Vergangenheit lässt man auf jeden Fall hinter sich.
 
(Nutzer gelöscht) 08.03.2021 22:31
die Vergangenheit bleibt immer ein Teil von einem, den man nicht einfach hinter sich lassen kann; und nur wenn man ihn verarbeitet hat klappt er nicht plötzlich als Bremsanker auf 😉
 
Siebenpunkt 08.03.2021 23:35
Das stimmt nicht ganz, die Vergangenheit liegt hinter dir, sinnbildlich, weil du in der Gegenwart bist und vor dir die Zukunft liegt. Und so meinte ich das.
Natürlich hat jeder eine Vergangenheit und ohne sie wäre man jemand anders, da hast du Recht.
 
Frangipani 09.03.2021 20:07
Ich würde so gerne mal aufbrechen - mal GANZ woanders leben, nicht in Europa. Aber ich bin und fühle mich hier gebunden mit der Verantwortung für meine Mutter. Das bremst mich aus. 😒
 
(Nutzer gelöscht) 09.03.2021 20:26
was wäre für dich ganz wo anders Frangi? Asien oder in welche Richtung denkst du?
 
Frangipani 09.03.2021 20:33
Afrika, Südamerika, Karibik... da würde ich leben wollen. Und wenn's nur um Reisen geht, täte mich Israel, USA und auch ein paar Ecken in Europa interessieren. 😉
 
(Nutzer gelöscht) 09.03.2021 20:44
aha,
wenn weg dann richtig 😉
 
Frangipani 09.03.2021 20:49
Jepp.
 
Frangipani1962 09.03.2021 20:54
Au ja, werte Namensschwester, leben, wo sich Frangipanis wohlfühlen, das wäre es doch 😉.
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