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Heute war ich...

Heute war ich...
...im Museum für Kommunikation. Schon toll, wie sich die Möglichkeiten der Kommunikation gerade in den letzten 40, 50 Jahren geändert haben! 
Beispielsweise wurde uns ein Briefumschlag, der speziell für Luftpost gedacht war, gezeigt. Und da ging bei mir das Kopfkino los: Als ich mein Berufsleben Anfang der 1970-er aufnahm, hatten wir genau so gearbeitet. Zu den Briefumschlägen gehörte hauchdünnes Briefpapier - wehe, wenn man sich vertippte! Dann musste der Fehler, auch auf den meist zwei, drei Durchschlägen, mit Tipp-Ex ausgebessert werde. Und es war fast schon eine hohe Kunst, alle Papiere wieder so in die Schreibmaschine einzulegen, dass die Korrektur auch wirklich auf der betreffenden Stelle erschien. Allzu oft musste ein Brief neu geschrieben werden. Eine große Erleichterung war dann das Telefax, danach kam die Speicherschreibmaschine, mit der man Texte anlegen konnte, die später nur abzuwandeln waren.
Welche  übrigens Anfang bis weit in die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Sekretärin gearbeitet hatte, die hatte einen Knochenjob. Fast alle Texte mussten mit mehreren Durchschlägen geschrieben werden, und die Bedienung der mechanischen Schreibmaschine, das Herunterdrücken der Buchstaben, erforderte eine Menge Kraft. Die meisten Sekretärinnen hatten dann auch ein- oder mehrmals während der Berufstätigkeit eine Sehnenscheidenentzündung.
Ich hatte einmal so einen Job in den Ferien während meiner sprachlichen Ausbildung in Heidelberg: Formulare ausfüllen, mit mehreren Durchschlägen und einer mechanischen Schreibmaschine. Nach drei Wochen ging es mir so elend, dass ich den Job kündigen musste: leichenblass, Rückenschmerzen.. Ich konnte einfach nicht mehr.
So, da habe ich Euch etwas an meinem Kopfkino teilhaben lassen. Ich hoffe, es war nicht zu langweilig.

Kommentare

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Fussell 07.02.2020 18:34
Hi, die Technik der Kommunikation ist zwar komplizierter geworden, die Kommunikation als solche flacht m. E immer mehr in niedere Gefilde ab 😉🐺
 
lockedj 07.02.2020 18:35
Da war ich mit meinen Kindern, vor 2-3 Jahren. Genial👍!
Damals war auch eine Ausstellung mit Liebesbriefen und Zetteln, die man sich früher, unter der Schulbank zugesteckt hat 😂👌, echt köstlich!
Heut gibt´s WhatsApp & Datenschutz. Das wird man wohl in keinem Museum mehr finden können!
 
Nordlicht1961 07.02.2020 18:53
Gar nicht langweilig, Eisblume! Hab alte Zeiten ja auch noch miterlebt und finde das auch gut so. Danke also für den Einblick!
 
Thohom 07.02.2020 19:03
Hm...ich hab früher auch die Nachtflugbefehle mit 9 Durchschlägen "gestanzt" auf so einer großen Adler Schreibmaschine.
Noch früher hab ich Ergebnislisten von Wettkämpfen mit einem Matrizendrucker "gedruckt"...also an einer Walze gekurbelt und dann Papier drunter gezogen.
Wetterkarten bekam ich früher beim Bund mit einem Hell Fax.....da wurde Linie für Linie ganz langsam auf einen Papierbogen gedruckt.
Mit dem Fernschreiber haben wir die Flugpläne rausgehauen. Glücklicherweise gab es Standardflugpläne. Für die hatten wir Lochstreifen, die wir einspannen konnten und dann schrieb der Fernschreiber allein.
Jeden Morgen habe ich NOTAMs an der Deutschlandkarte eingezeichnet. So eine Art Verkehrsfunk für die Fliegerei, den man per Telex in Form von Schnippseln geliefert bekam.
Kommuniziert haben wir teilweise über eine 10er Feldvermittlung....Telefon mit Taste fürs Sprechen und ner Kurbel dran.
Ich hatte auch so ein Funkgerät, wie es früher in Polizeiwagen üblich war....schwarzer Bakelithörer und dazu dan ein riesen Kasten mit Röhren drin. Das Ding haben wir immer abgestellt, wenn da einer meinte uns einen Störsender draufhauen zu müssen.
Spaß machte das Kurzwellenfunkgerät....da hatte ich mit meiner mickerigen Antenne 50-100km Reichweite und bekam immer schon Aufkärungsergebnisse durchgegeben, damit die Auswerter leichter später auf den Bildern was finden konnten.

Tja...Kommunikation kann vielseitig sein. Ich hab auch mal ein Seefunkzeugnis gemacht. Heutzutage ist auf der Grenzwelle in unseren Breiten nichts mehr los. Dank Satellitennavigation muss man damit auch nicht mehr peilen.
Ich erinnere mich auch noch, dass zu Weihnachten über Norddeich Radio Weihnachtsgrüße an die deutschen Schiffe auf See gesendet wurden und das live im Radio übertragen wurde.
Ich erinnere mich auch noch daran im Hochsommer in der prallen Sonne in einer Telefonzelle gestanden zu haben und mit der Freundin Dauergespräche für 20 Pfennig geführt zu haben.
 
Erynyen 07.02.2020 19:34
Meine Mutter, war ja die Sekretäre von meinem Vater und wir hatten einen Fernschreiber zu Hause. Punkt das war vielleicht ein riesen Ding.
 
Thohom 07.02.2020 20:13
Die Fernschreiber beim Bund waren damals in so Holzgehäusen drin.🙂
 
Tomturbo 07.02.2020 20:30
@Thohom: warst du bei der FLUSI der Bundeswehr ?
 
Thohom 07.02.2020 20:31
So ähnlich.
 
Eisblume50 07.02.2020 20:58
In der Ausstellung waren auch Ausschnitte aus den Briefen Goethes an Frau von Stein zu sehen. Irgendwie war der Austausch von Liebesbriefen schon eine ganz wunderbare Sache. Heute bekommt man ein E-mail und wird beschimpft, wenn man nicht in den nächsten fünf Minuten antwortet. Das sind die Nachteile. Aber die alten Zeiten möchte ich trotzdem nicht zurück haben.
 
Eisblume50 07.02.2020 21:24
Übrigens habe ich mich immer mehr gewundert, dass Wörter und auch Namen nicht mehr ausgeschrieben, sondern, dass alle möglichen Abkürzungen benutzt werden. AKK, GroKo....  Das hat wohl etwas mit der Kommunikation per Smartphone zu tun, oder?
 
Thohom 07.02.2020 21:34
Nee...das hängt mit diese ellenlangen Bindestrichnamen zusammen.😉 Blöde Emanzen.😀
 
lockedj 07.02.2020 22:07
Na, Ursula. Man hat doch´früher´ auch schon Abkürzungen benutzt! NSDAP, SS, SA, AKW,...!?
Heut heißt es AfD, WTF, HDL, VLG, KP,...!
Man muss nur wissen, oder, dazulernen, um was es geht!?
Du hast aber auch recht, dass Vieles aus der neueren Kommunikation entstanden ist.
Vor ein paar Jahren waren die Zeichen, die man elektronisch senden wollte, noch begrenzt.
Da musste man sich eben auch noch etwas einfallen lassen!
 
(Nutzer gelöscht) 07.02.2020 22:17
Eisblume, deutsch war und ist DIE Sprache der Abkürzungen. Es gibt in keiner gängigen Sprache so viele Abk. 😉
 
Thohom 07.02.2020 22:28
Oh...die Amis können da problemlos mithalten.😉
 
Kilian99 08.02.2020 00:56
Wer kennt noch BTX von der Telekom.
Mit Modem, bzw akustikkoppler.
Commodore C64 online Banking und chatten.....    und diese wahnsinnige geschwindigkeit, bis eine Seite aufgebaut war......
das war ca. 1990/91
 
(Nutzer gelöscht) 08.02.2020 01:40
Thohom,  ich meinte nicht neue Abk im großen bereich  Computer, sondern die, die es seit ewig gibt. 
 
Megamolly 08.02.2020 06:42
Ich gehöre zu der Generation, bei der die Sache mit den Taschenrechnern aufgekommen ist während der Schulzeit. Gab riesige Diskussionen ab welchem Schuljahr man die offiziell benutzen durfte. Und die Preise damals, Wahnsinn. 

Oder kanntet ihr das auch: Wenn ein Mädchen ein Junge klasse gefunden hat, hat man Zettelchen zugesteckt. Der andere musste dann ankreuzen ..... mag dich gar nicht, mag dich ein bisschen, mag dich sehr. Dann wurde wieder zurückgesteckt, so dass es möglichst keiner gesehen hat. - heute schreibt man sich ne SMS oder Whatsapp.
 
Thohom 08.02.2020 12:36
Jo aletheia...sowss wie USA?😉

Zur Kommunikation gab es bei der BW auch noch Tastfunk. Didida dadadiii.....usw.
In der Grundi wurde die halbe Kompanie zu Horchfunkern ausgebildet. Nach 3 Monaten Gepiepse waren leicht strange drauf.🙃
 
Bluemchen49 08.02.2020 12:45
Man muss ja die neuen Möglichkeiten nicht oberflächlich nutzen,obwohl der Trend dahin geht.
Außerdem,was hindert einen Briefe zu schreiben, ehe man das Schreiben mit Stift verlernt hat.
Die zwei Schwestern meines verstorbenen Vaters,mit denen halte ich regelmäßig schönen/interessanten Briefkontakt.
Und die Notation der Musik als Träger von Emotionen sind sowieso international .
 
(Nutzer gelöscht) 08.02.2020 13:15
Mechanische Schreibmaschinen (die Dinger wo man sich den Finger brechen kann wenn man zwischen die Tasten kommt) und deren Nachfolger diese Halbautomatik Dinger kenne ich auch noch.. im Büro damals gabs das Lochkartensystem🤔. Und ja.. diese Computer wo man sich die Spiele noch selbst eingeben mußte.. stundenlanges Abtippen von Zeichenfolgen und wenn man Glück hatte und kein Zeichen vergessen, konnte man letztendlich einen Punkt zwischen 2 Strichen hin und her schlagen.. richtig!! Tennis 🙂
Heute bin ich an der Tastatur fit, brauche jedoch nen Übersetzer für meinen handgeschriebenen Einkaufszettel. Schon lustig wie die Zeiten und Möglichkeiten sich geändert haben.
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